Jürgen Meißner als „Engel“ gab sein Bestes in der Wolken-Bütt. Foto: Claudia Röhrich

Bretzenheim – Das Comité Katholischer Vereine 1946 (CKV) „Die Uffstumber“ feierte jetzt seine zweite Sitzung in der TSG-Halle. Nur mit eigenen Leuten, dem routinierten Sitzungspräsidenten Michael Hohenadel und dem Komitee.

Zwei Jahre war das CKV pandemiebedingt sitzungsmäßig abgetaucht .Diese Kampagne konnte die Sitzung nun in der TSG-Halle wieder stattfinden. Dass das CKV in Sachen Showtanz keine Nachwuchssorgen hat, das zeigten die Tanzeinlagen. Für jede Menge Spaß sorgten vor allem auch die Wortbeiträge der Bretzenheimer Eigengewächse.

Das TMS-Ballett (Tanzen macht Spaß) bekam laute Zugabe-Rufe, als es als „Wettertanz“ über die Bühne tanzte. Foto: Claudia Röhrich

Beim Eröffnungsspiel gaben die Aktiven Michael, Rüdiger Koch, Christian Issel, Damian Koch, Niclas Wolf und Walter Koch einen Einblick in die Welt der Politik, Dann gab es den tänzerischen Startschuss vom Ballett der kleinen „Tanzperlen“ (Leitung: Christina Kilian). Die kleinen Damen in vierfarbbunten Kostümen ließen ihre Beine über die Bühne fliegen, mit bunten Fähnchen gingen sie auf eine Märchenreise.

Die bekannte Band o-Ton begleitete die 7 x 11. Jubiläumsausgabe musikalisch. Der Einzug des rein männlichen Komitees ging dann recht zügig voran und nun hatten auch die letzten Narren ihre Plätze eingenommen, es kehrte dann auch die nötige Ruhe im Saal ein, um dem Programm zu folgen. Sitzungspräsident Michael Hohenadel rief aus der Mitte der Komiteeter von der närrischen Rostra dem Auditorium zu: „Wir sind die Uffstumber und wir feiern Fassenacht gemeinsam mit euch einfach annerst.“

Einer der „De Uffstumber“ als wahrer Stumber. Foto: Claudia Röhrich

Danach folgte ein Live-Gesangsauftritt von Nachwuchsstar Stina Brandt mit Wolfgang an der Gitarre. Sie gab Fastnachtslieder wie „Meenzer Bube, Meenzer Mädcher“ zum Besten und wurde für ihren Auftritt stürmisch gefeiert, gemeinsam mit den drei Backgroundtänzern. Das Publikum tanzte ausgelassen zwischen den Stuhlreihen – während sich die Mitglieder des Elferrats auf der Bühne fröhlich im Rhythmus der Musik bewegten und rasselten.

Jürgen Meißner als „Engel“ gab sein Bestes in der Wolken-Bütt, er unterhielt das Publikum glänzend mit Einblicken in die Welt der Politik. Dabei wurden viele Ereignisse aus dem vergangenen Jahr auf humorvolle Art aufgearbeitet. Die Bebauung der Kaltluftschneise war mal wieder ein Thema, das Stadion war da, das war der erste Sündenfall. Es wurde geklatscht und gejubelt ohne Unterlass und mit lautstarken Rufen um eine Zugabe gebeten.

Bei Andreas Kranke als „Gaspreis“ lösen die Energierechnungen Grauen aus. Foto: Claudia Röhrich

Mit tänzerischer Vielfalt ging es weiter mit dem TMS-Ballett („Tanzen macht Spaß“). Laute Zugabe-Rufe löste die Showtanzgruppe aus. Als „Wettertanz“ wirbelte sie über die Bühne mit Regenbogenschärpen, Sonnenkrönchen und Wolkenröckchen (Leitung: Melanie Hüwel und Beate Gerhardt).

Zu den Höhepunkten des Abends zählte der Auftritt von Michael Hohenadel und Andrea Ewald (einzige Komiteeterin und Rednerin der Sitzung) mit ihrem „Handkäs-Lieferservice“. Beide waren eine Mischung aus Meenzer Schörzjer und Meenzer Haubinger. Sie konnte dem Käs nicht so viel abgewinnen. „Er stinkt so schön“, war sein Loblied.

Die Showtanzgruppe CKV Dancing Queens fegte als Cowgirls über die Bühne. Foto: Claudia Röhrich

Wolfgang Beck an der Gitarre sang genau ein Lied, aber das acht Minuten lang. Es handelte von vielen Missverständnissen, ausgelöst von seiner „Schilddrüsenunterfunktion“. Die Narren fanden den Auftritt himmlisch und ließen die erste Rakete des Abends steigen. Andreas Kranke hatte als „Gaspreis“ eine übergroße hinderliche Gasrechnung um sein Gesicht. „Die Preise steigen ins unermessliche, Körperwärme ist in solchen Zeiten gefragt.“

Laute Zugabe-Rufe löste die Showtanzgruppe „CKV Dancing Queens“ (Leitung: Miriam Lautz) vom CKV aus. Als Cowgirls wirbelte sie temporeich mit ihrem Programm „Western“ über die Bühne und zeigte einen speziellen Wurf in eine menschliche Hängematte.

Mit donnernder Stimme steht seit 2 x 11 Jahren Dr. Stefan Regner als der „Uffstumber“ auf der Bühne. Er ist die Symbolfigur des Vereins. Er warf einen Blick in die USA zu Donald Trump. Dieser sei politisch kaltgestellt und hinterziehe keine Steuern mehr. Als Hoffnung in der Krise sieht er BioNTech, aber über die Feldhamster im Baufeld war das Publikum uneins mit ihm.

„De Uffstumber“ als Redner wird beim CKV von Dr. Stefan Regner verkörpert. Foto: Claudia Röhrich

Vor der Pause führten die Allstars mit „Fastnachtlegenden“ als Urgesteine der Fastnacht das Programm fort. Der Fastnachtsstammtisch (Christian und Tobias Issel, Jürgen Kleinhanß, Daniel Jost und Silke Sunnus) arrangierte das 77-jährige Vereinsjubiläum. Zwei Alte (Laura und Dennis Lindroth), wie man sie aus der Muppets Show kennt, quasselten miteinander zu verschiedenen Themen. Einer von den Fünfen am Stammtisch wurde hellhörig und sang dann passend ein Lied dazu. Der Fünfte ging zudem noch in die Bütt, um seine Verse an den Mann zu bringen.

Nach der Pause gab’s ein Schunkellied, es folgte Gesang mit Aktivensprecher Andreas Kranke, Bassist Christian Labonte und Gitarrist Wolfgang Beck. Horst Wann hatte einen Vortrag vorbereitet, das CKV-Ballett einen „Geburtstagstanz“. Ulli Sersch plauderte von der lieben Verwandtschaft und das Männer Ballett „Body In Motion“ mimte die „Piraten“. Die KapellMainzer Thorsten Ranzenberger und Christopher Ludwig brachten das Publikum zum Mitsingen.

Zuletzt meisterte Vizepräsident Christian Issel das Finale mit Bravour. Die einheimischen Fassenachter verabschiedeten ihr närrisches Publikum nach Hause. Ein tolles Programm hatten sich die CKVler für ihre diesjährige Jubiläumssitzung einfallen lassen: Ob Büttenreden, Tanz oder Sketche – auf der Bühne in der Halle begeisterte am Samstagabend jeder heimische Programmpunkt auf seine ganz eigene Weise.

 

Autor: Claudia Röhrich

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