Ulrike Cohnen tritt für die CDU an. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

HECHTSHEIM – Im Schatten der Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Mainz wählten die Hechtsheimer ihren Ortsvorsteher. Vorläufig steht fest: Es wird erneut eine Ortsvorsteherin werden. Nach der ersten Wahl mit einer Beteiligung von gut 53 Prozent kommt es am 5. März zur Stichwahl zwischen Ulrike Cohnen (CDU) und der Sozialdemokratin Ylva Dayan. Während Cohnen 37,6 Prozent der Stimmen erhielt, wünschten sich 25,7 Prozent der Stimmberechtigten Dayan an der Spitze der Ortsverwaltung.

Im Foyer des Mainzer Unterhauses, wo die SPD die Niederlage ihrer OB-Kandidatin Mareike von Jungenfeld erlebte, gehörte Dayan zu den Siegerinnen des SPD-Wahlabends. Im Gespräch mit der Lokalen wiederholte sie ihre Programmthemen für den Stadtteil. Von der Niederlage der Mitgenossin fühle sie sich nicht geschwächt, antwortete sie und zeigte sich kämpferisch. Die Stärkung des Miteinanders aller Hechtsheimer stehe bei ihr ganz oben auf der Liste. „Corona hat uns in die Anonymität verbannt. Ich möchte, dass wir wieder mehr rauskommen, draußen sind und einander bei verschiedenen Festen und Veranstaltungen, die ich in Hechtsheim machen möchte, treffen und in Kontakt kommen.“ Die Nachbarschaft will sie bei Straßenfesten besser kennenlernen und gemeinsam mit den Vereinen das Hechtsheimer Zusammengehörigkeitsgefühl pflegen. „Sehr viele Menschen sind in den letzten Jahren in den Stadtteil gezogen. Sie suchen den Anschluss und Kontakte.“ Dazu passe die verstärkte Nutzung des Bürgerhauses und die Entwicklung des Ortskerns. „Meine Vorgängerin Tatiana Muñoz hat einige Ideen angestoßen, die ich weiterführen möchte.“ Zum Beispiel den Ausbau der Spielplätze, die auch Kindern mit Behinderung zugute kommen sollten. Ein Trinkwasserbrunnen am Lindenplatz sei eine weitere Idee. Viel Potenzial sehe sie bei der Förderung des Gewerbes. Das breite Netzwerk, über das sie nach eigener Auskunft verfügt, will sie für die Umsetzung der Versprechen nutzen.

Ylva Dayan geht für die SPD in die Stichwahl.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

 

Im Duell mit der christdemokratischen Anwärterin für das Amt der Ortsvorsteherin trifft sie auf eine starke Gegnerin. Dass Manuela Matz in Hechtsheim bei der OB-Wahl den Grünen-Kandidaten Christian Viering von Platz zwei verdrängte, deutet auf eine starke CDU-Basis hin. Entsprechend zuversichtlich äußerte sich Cohnen gegenüber der Lokalen im Hinblick auf das Kräftemessen in wenigen Wochen. „Sehr gut“ gehe es ihr mit dem Ergebnis, sagte sie bei der Wahlparty im Weingut Karthäuserhof in Hechtsheim. „Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn ich durchmarschiert wäre.“ Die Frage, ob ihr die Knie vor der Herausforderung zittern, beantwortet sie sofort mit einem klaren „Nein“, und fährt fort: „Überhaupt nicht. Wir sind bestens vorbereitet.“ Sie sei in Hechtsheim sehr gut vernetzt. „Ich bin für die Menschen jederzeit da. Man kann mich auf der Straße jederzeit ansprechen.“ Präsent will das Wahlteam mit einem Stand sein: „Wahrscheinlich immer samstags wie bisher“. Am Herzen liege ihr „die Verkehrsberuhigung im Ort“. Aktuell seien durch das unangemessene Fahrverhalten „die Fußgänger, Fahrradfahrer, vor allem aber Kinder in Gefahr“. Zweites Vorrangthema sei das Bürgerhaus. Als Vereinsringvorsitzende wolle sie weg vom „Kommerz-Bürgerhaus“. Die kostengünstige Nutzung durch die Vereine müsse möglich sein. Genauso zentral sei die Förderung des Gewerbes. „Wir müssen deren Stärkung unter Einbeziehung der Gewerbetreibenden von außerhalb der Ortsmitte durch die Verkehrsberuhigung und Neugestaltung des Ortskerns erreichen.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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