Die Straßenbahntrasse zwischen Gemarkungsgrenze und Römerquelle wird bald erneuert. Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Arg in die Jahre gekommen ist die Straßenbahntrasse der Linie 50 von der Haltestelle „Gemarkungsgrenze“ bis rauf zur Finther Römerquelle. „Wir haben teilweise Gleise seit 1978 drin und einige alte Holzschwellen, die dringend ausgetauscht werden müssen“, sagte Rainer Wießner von der Mainzer Mobilität jetzt im Ortsbeirat. Der Projektleiter erläuterte die geplanten Sanierungsarbeiten der Gleise und der Fahrleitung für den rund zwei Kilometer langen Streckenbereich, die im dritten und vierten Quartal dieses Jahres vorgesehen sind. In der vier Monate langen Bauzeit wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. „Wir haben einen engen Zeitplan“, betonte der Projektleiter.

75 Prozent der rund vier Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten werden über ein Bundesfördermittelprogramm finanziert, informierte Wießner. Um über die dazu notwendige Mindestfördersumme von zehn Millionen Euro zu kommen, wurden mehrere Maßnahmen gebündelt. So wird etwa auch der Streckenbereich zwischen den Gonsenheimer Haltestellen „Gemarkungsgrenze“ und „Viermorgenweg“ Ende des dritten Quartals saniert. In diesem Bereich gibt es zwei Wochen lang eine Vollsperrung mit Schienenersatzverkehr. Die Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn liege seit Februar vor. Bereits seit zwei, drei Jahren gebe es Pläne zur Gleissanierung, sagte Wießner, der die Hintergründe erläuterte. 400 Betonschwellen seien bereits ausgetauscht worden. Von der Gemarkungsgrenze bis zur Römerquelle handele es sich um einen 2000 Meter langen Bereich mit vier Weichen und den drei Haltestellen „Gemarkungsgrenze“, „Jupiterweg“ und „Finthen Römerquelle“, die bei dieser Gelegenheit auch gleich barrierefrei ausgebaut werden.

Der Ortsbeirat hatte eine Reihe von Anregungen. Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD) wünscht sich für den Schienenersatzverkehr kleine Busse anstelle der Doppelgelenkbusse, um die Straßen zu schonen. Zudem parkten die großen Busse in Finthen häufig die Einfahrten zu. Uta Schmitt (CDU) und Claus Berndroth (Freie Wähler) regten eine Begrünung der Gleise an. Und Dr. Volker Wittmer (Grüne) beklagte die hohe Geräuschkulisse durch das Quietschen der Straßenbahnen an der Wendeschleife im Sertoriusring, die vor allem nachts sehr störend sei. Die MVG habe nur rund zehn Solobusse, bedauerte Wießner, und Rasengleise seien momentan nicht vorgesehen. Der Grund für das Quietschen sei der enge Radius der Wendeschleife. „Wir versuchen zu schmieren, damit kriegen wir es etwas hin.“

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.