
LERCHENBERG – Der Ortsbeirat Lerchenberg lässt nicht locker: Er möchte weiter, dass möglichst zeitnah der Weg hinter Fontanestraße, Liebermannstraße und Rembrandtstraße als Dr.-Ulrich-Eicheler-Weg sowie der Weg vom Hotel Lerchenberg aus um das Regenrückhaltebecken herum als Harry-Zeuner-Weg ausgewiesen werden. So möchte das Gremium die beiden kürzlich nahezu zeitgleich verstorbenen früheren Ortsvorsteher ehren. Die Antwort der Verwaltung, das sei bei gerade erst verstorbenen Persönlichkeiten frühestens nach einer Frist von vier bis fünf Jahren möglich, lässt der Ortsbeirat nicht gelten und will diese beiden Wege dann wenigstens reservieren lassen. Der leicht verändert erneut gestellte CDU-Antrag an die Verwaltung wurde vom Ortsbeirat mit Stimmen von CDU, FDP, ÖDP und SPD bei zwei Gegenstimmen der SPD und vier Enthaltungen auf den Weg gebracht.
„Uns hat die Antwort der Verwaltung enttäuscht“, erläuterte Andreas Michalewicz (CDU) den Hintergrund. „Wir sehen keinen Sinn darin, noch vier Jahre zu warten, um diese beiden verdienten ehemaligen Ortsvorsteher zu ehren. Was soll in den vier Jahren passieren?“ Es gebe nicht mehr viele Wege im Stadtteil, die sich dafür anbieten. „Es ist der Ansatz, jetzt schon die Wege zu reservieren und eine Klärung zu erreichen“, ergänzte Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD), die Verständnis für die erneute Antragstellung zeigte. Anderer Meinung sind die Grünen. „Wir wissen nicht, was in vier Jahren ist“, meinte Sabine Gieseler (Grüne). „Eine Reservierung ist schwierig.“ Auch Horst Zorn (SPD) sieht ein Problem in der Reservierung. „Können wir überhaupt so lange reservieren?“, fragte Nicole Krämer (SPD) rhetorisch in die Runde. Bei neuen Wohngebieten könnten sich neue Möglichkeiten ergeben, ergänzte Prof. Detlef Baum (SPD).
Die Entscheidung sei wohl abgewogen, entgegnete Markus Gillenberger (CDU). „Wir wollen es so, liebe Verwaltung, nehmt das bitte zur Kenntnis.“ In unserer schnelllebigen Zeit werde oft vergessen, was Menschen in ihrem Lebenswerk geleistet haben – wie in diesem Fall die beiden verstorbenen früheren Lerchenberger Ortsvorsteher.
Autor: Oliver Gehrig