Der starke Busverkehr in der Rheintalstraße sorgt für Erschütterungen. Foto: Oliver Gehrig

LAUBENHEIM – Die zwischen 1960 und 1970 kanalisierte und mit einem Straßenbelag versehene Rheintalstraße wurde seit dieser Zeit nur vereinzelt bei Beschwerden der Anwohner ausgebessert. Das jetzige Ergebnis ist ein Flickenteppich von Ausbesserungen in der gesamten Straße mit Löchern und Rissen, heißt es in einem Beschwerdebrief, den die genervten Anwohner um Sprecher Roland Burkard jetzt im September an die zuständige Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) geschickt haben – versehen mit rund 30 Unterschriften. Den Beschwerdebrief trugen jetzt die Anwohner Michael Schulz und Jürgen Wörner in der Bürgerfragestunde des Ortsbeirates vor. Der Ortsbeirat, der sich bereits in seiner Juli-Sitzung mit der Problematik befasst hatte (wir berichteten), sagte erneut seine Unterstützung zu.

Besonders der ständig zunehmende städtische Busverkehr werde von den Anwohnern in Form von Erschütterungen in den Häusern als belastend wahrgenommen, heißt es im Beschwerdebrief. Diese Erschütterungen seien auf das Alter und den Zustand der Straße, die beim Bau diesen hohen Belastungen nicht ausgesetzt war, zurückzuführen, so Roland Burkard. „Es ist keine Lebensqualität mehr da. Die Busse fahren selbst nachts um 2.50 Uhr.“ Betten, Böden und Schränke fingen zu vibrieren an, wenn ein Bus in der Rheintalstraße entlangfährt. „Man wacht auf und kann nicht wieder einschlafen.“ Die Schwingungen würden nicht in den Untergrund, sondern in die Häuser abgeleitet. Betroffen seien auch Anwohner der benachbarten Ernst-Reuter-Straße. Zudem werden das Tempo 30 nicht eingehalten, häufig werde 50, 60 gefahren. Die „Mainzer Lösung“, das stellenweise Sanieren „mit einem Schuss Teer und etwas Schotter“, sei keine Lösung. Stattdessen müssten eine Untersuchung und eine Gesamtlösung her. Die Anwohner wünschen sich einen Termin vor Ort mit den Entscheidungsträgern.

„Das ist eine Straße, die keineswegs den Verkehrsbelastungen gewachsen ist“, bestätigte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD), der die Unterschriftenliste an die Ortsverwaltung überreicht hat. „Wir haben uns den Zustand der Straße angeschaut und sind der gleichen Meinung“, sagte er im Namen des Ortsbeirates. Seit 13 Jahren sei das Problem bekannt. „Es ist einfach nur schlimm, das ist keine Lebensqualität.“ Ulrich Frings (ÖDP) regte an, kleinere Busse einzusetzen, bis die Straße vollständig saniert ist. „Klein-Klein ist keine Lösung, wir müssen an das Grundübel herangehen“, bekräftigte Gabriele Müller (Grüne). Franz Horak (Grüne) regte an, Verlangsamungen nach französischem Vorbild einzubauen. „Die Antwort von Janina Steinkrüger war nicht zufriedenstellend“, bekräftigte Norbert Riffel (CDU). „Alle technischen Möglichkeiten müssen bei der Erneuerung ausgeschöpft werden.“ Das Resümee von Ortsvorsteher Strotkötter: „In der Rheintalstraße hat sich viel aufgestaut, das muss geändert werden!“

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.