Moderatorin Felicitas Janson begrüßt die Schwellköpp „Lackaff“, „Hannebamel“ und „Knollnas“. Foto: Elke Fauck

MAINZ – Rosenmontag fällt in diesem Jahr auf den 27. Februar, auf ein denkwürdiges Datum in der Mainzer Stadtgeschichte. Es ist der Tag, an dem 1945 Mainz in Schutt und Asche gelegt wurde. Doch was bedeutet dieses Datum für die Fastnacht heute? Wie ging man damals in der Fastnacht mit all dem Leid um? –Wie war die Entwicklung der Fastnacht im letzten Jahrhundert allgemein? Zeitzeugen hatten einiges zu berichten.
Den eher bunten Einstieg boten „Lackaff“, „Hannebambel“ und „Knollenas“, drei Schwellköpp. Die 1927 von dem Mainzer Bildhauer Ludwig Lipp erfundenen 29 Pappmaché-Gestalten, bekamen später von Rudi Henkel alle einen Namen verliehen. „Rickes“ als 30. Schwellkopp kam erst 2007 hinzu.
Peter Krawietz, Vorsitzender des Bundes Deutscher Karneval, gab eine Zusammenfassung auserwählter Ereignisse, während Friedrich Hofmann, der seit 1994 den Till in der Mainzer Fastnacht verkörpert, passende Originalzitate aus früheren Büttenreden in seiner bekannt literarischen Art vorlas.
1927 fand nach zwölfjähriger Pause wieder der erste Rosenmontagszug statt. Auch die Schwellköpp, die damals „Dickköpp“ hießen, waren erstmals dabei. Krawietz erläuterte, dass 1935 die Mainzer den Schlachtruf „Helau“ von Düsseldorf übernahmen, der das vorherige „Hoch Prinz Karneval“ (in Gonsenheim rief man „Huch Prinz Karneval) ablöste. Auch auf die Probleme, die während der NS-Zeit entstanden, ging der ehemalige Kulturdezernent ein.
„Do hock ich jetzt und kann net anders“, war Joe Ludwigs Einstieg in das Gespräch. Der 88-Jährige wurde hauptsächlich durch die von ihm 1946 gegründeten „Gonsbachlerchen“ bekannt. Der Vollblutfassnachter bemängelte die Entwicklung in der Mainzer Fassenacht. Ludwig, Henkel und Krawietz sind sich einig, dass die urtümliche Mainzer Fastnacht vom Aussterben bedroht ist, während der als Till bekannte Friedrich Hofmann sich auf einige gute junge Leute bezieht, die sowohl von den Ideen als auch von ihrer Fähigkeit zu Reimen her fähig sind und sieht somit und sieht somit die Mainzer Fastnacht nicht gefährdet.

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