Mission erfüllt: Der Suchhund hat seine Zielperson aufgespürt. Foto: Suchhunde Rheinhessen e.V.

RHEINHESSEN Wer kennt sie nicht: die Berichte von Unglücksfällen oder Naturkatastrophen aus aller Welt in den täglichen Nachrichten? Und dabei immer wieder im Bild: Rettungshunde, die zwischen Trümmern und verwüsteten Landschaften versuchen, Überlebende der Katastrophen aufzuspüren und zu retten. Doch auch hier in unserer Region haben diese Hunde ihren festen Platz und wichtige Aufgaben im Rettungswesen. Etwa, wenn sich Beteiligte an einem Autounfall unter Schock orientierungslos von der Unfallstelle entfernen, demente Menschen nicht mehr nachhause finden, Jogger oder Radfahrer verletzt im Wald liegen und sich nicht melden können oder Kinder sich beim Spielen verirren und gesucht werden müssen. Es gibt endlose Situationen, bei denen Rettungshunde zum Einsatz kommen können.

Für all diese Fälle hat sich Anfang des Jahres eine Gruppe von Hundefreunden zusammengefunden, um sich für die Suche nach vermissten oder in Not geratene Menschen einzusetzen. Der gemeinnützige Verein Suchhunde Rheinhessen e.V. wurde gegründet!

Aktuell besteht der Verein aus 19 erfahrenen und angehenden Rettungshundeführern, die ehrenamtlich und auf eigene Kosten mit ihren Hunden eine Ausbildung in den Bereichen Flächensuche und Mantrailing durchlaufen. Das bedeutet erst einmal hartes und zeitintensives Training. Flächensuche bedeutet nämlich, dass Hunde (lt. Einsatzprüfung) ein Gelände von 50.000 Quadratmetern in max. 30 Minuten auf menschliche Witterung durchsuchen müssen, während es beim Mantrailing um die Verfolgung der Spur eines bestimmten Menschen auf Basis einer Geruchsprobe, also eines Individualgeruchs, geht. Für beide Bereiche ist der Verein bereits als Anwärterstaffel beim BZRH, dem Bundesverband zertifizierter Rettungshundestaffeln e.V. geführt.

Foto: red

Trainiert wird an verschiedenen Orten, von Bodenheim, Lörzweiler und  Mainz bis Bad Kreuznach und in  Waldgebieten, wofür im Vorfeld eine Genehmigung durch den ländlichen Forst eingeholt wurde. Der Verein bedankt sich an dieser Stelle für die großartige Unterstützung und Bereitstellung der Suchgebiete!

Und noch einen Wunsch hat der neue Verein Suchhunde Rheinhessen e.V.: die Ausbildung ist nicht nur sehr zeit- sondern auch sehr kostenintensiv. Um eine einsatzfähige Rettungshundestaffel zu werden, benötigen die Rettungshundeführer neben vielen anderen materiellen Dingen insbesondere auch eine einheitliche Schutzkleidung, die der geltenden DIN-Norm für Rettungskräfte entsprechen muss und Kosten in Höhe von 10.000 € zur Ausstattung der gesamten Staffel erfordert. Wer hier also unterstützend helfen möchte, kann sich jederzeit auf der Homepage der Suchhunde Rheinhessen e.V. unter www.suchhunde-rheinhessen.de informieren

Wie ein Training konkret aussieht, erfahren Sie dann in einer der nächsten Ausgaben, denn das Journal LOKAL wird live dabei sein

 

Autor: Michael Türk

Teilen