BRETZENHEIM – Ausgerechnet in der engen Steinbiedengasse ist es zu einem schweren Unfall gekommen: Ein junger Mann ist verletzt und kann sich nicht selbst aus seinem brennenden Auto befreien. Die Sirene kündigt das Eintreffen der Feuerwehr an. Eine kurze Einweisung an die acht Mann Besatzung, dann läuft alles wie am Schnürchen. Die Schläuche werden ausgerollt, das Auto wird derweil vor dem Wegrollen gesichert. Vier Feuerwehrmänner bergen den Verletzten, ehe die Kameraden mit einem knappen „Wasser marsch!“ den Kollegen am Rohrverteiler anweisen. Dann wird gelöscht –und am Ende applaudieren die „Schaulustigen“ den Teilnehmern der Übung der Jugendfeuerwehr, die der Fördervereinsvorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Bretzenheim, Christoph Steigerwald, moderierte. Die 10- bis 16-Jährigen der Jugendwehr haben am Tag der Feuerwehr alles richtig gemacht und ihr Können unter Beweis gestellt. Später sollten Feuerwehrleute noch eine vermisste Person aus einem verrauchten Raum sowie eine eingeklemmte Person aus einem Auto bergen.
Mit diesen Übungs-Highlights begeisterte die Freiwillige Feuerwehr ihre bei herrlichem Wetter zahlreich erschienenen Gäste. Für alle war bei diesem Programm etwas dabei. Feuerwehrwagen durften von innen und außen betrachtet werden. Vor allem die Kinder konnten sich im Greifen mit einer Hydraulikzange versuchen oder mit Kissen, die mal stärker und mal weniger stark aufgeblasen wurden, einen Ball durch ein Labyrinth manövrieren. Besonders beliebt war wie in den Vorjahren die Kübelspritze, mit der versucht werden konnte, Dosen abzuschießen.
Nach drei Jahren Coronapause war es der erste Tag der Feuerwehr mit überarbeitetem Konzept. Erstmals wurde das Augenmerk verstärkt auf den Aspekt „Feuerwehr zum Anfassen für Groß und Klein“ gelegt. Dreimal gab es eine Vorführung „Das Rauchhaus“ durch Jugendwartin Katrin Mayer und den Leiter der Kinderfeuerwehr, Niklas Martens, für Kinder, die interessiert und fasziniert zuhörten und schauten, als die Fachleute ihnen demonstrierten, wie schnell sich Rauch in einem Haus ausbreiten kann, wenn man sich nicht an bestimmte Regeln wie „Türe zu“ hält.
Für das leibliche Wohl hatte die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Bretzenheim bestens gesorgt. Unter Schirmen ließ es sich gut aushalten, kühles Bier und eine Portion Pommes mit Bratwurst oder Steak erfreuten den Bauch. Später gab es selbst gebackenen Kuchen. Schon am Vorabend hatte die Freiwillige Feuerwehr ihr Fest gemeinsam mit Oberbürgermeister Nino Haase und Vertretern der Berufsfeuerwehr bei einem gemütlichen Beisammensein eingeläutet. Zwölf Feuerwehrkameraden wurden befördert, außerdem wurden Mitglieder der Kinderfeuerwehr von Kinderwart Martens und Steigerwald mit einer Bambini-Flamme ausgezeichnet. Eine Jugendflamme wurde von Jugendwartin Mayer und Steigerwald an 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr verliehen. Geehrt wurden für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft Dominik Jonas Kilian und Marcel Ziefle, für 25 Jahre Mitgliedschaft Marco Bopp sowie für 40 Jahre Mitgliedschaft Heinz Dörrhöfer. Für 50 Jahre wurden Hans-Jürgen Groß und Hermann Ziegler geehrt. Aus dem aktiven Dienst verabschiedet hat sich nach 42 Jahren Matthias Stauder.
Autorin: kga
