Polizeikommissarin Anna Finco besuchte Ortsvorsteher Manfred Mahle und den Finther Ortsbeirat. Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Die Zahl der Straftaten in Mainz ist im vergangenen Jahr um 11,2 Prozent gestiegen. „Die Zahlen ähneln denen vor Corona im Jahr 2019“, berichtete Polizeikommissarin Anna Finco jetzt im Finther Ortsbeirat. Besonders die Cyber-Kriminalität sei am steigen. Für Finthen gebe es hingegen keine herausragenden Zahlen. Dass in Ballungsgebieten wie dem Sertoriusring oder dem Katzenberg mehr Straftaten geschehen als in den übrigen Ortsteilen sei normal, erklärte die Polizistin.

Von 135 Mainzer Verkehrskontrollen im vergangenen Jahr wurden 29 in Finthen durchgeführt. Dazu wurden drei Verkehrskontrollstellen eingerichtet. Zur bekannten Serie von Kfz-Diebstählen berichtete Finco, dass einer der drei Beschuldigten im Alter von 18 bis 23 Jahren aus Finthen stammt. Ihnen werden 18 Tatserien mit mehr als 100 Einzeldelikten zur Last gelegt.

Der Ortsbeirat hatte eine Reihe von Fragen. Markus Sieben (CDU) ist aufgefallen, dass nahezu jeden Abend zwischen 21 und 23 Uhr ein Streifenwagen mit Blaulicht Richtung Römerquelle rast. „Es ist klar, dass dort mehr Straftaten verübt werden, weil dort mehr Personen wohnen“, relativierte Finco. 2021 habe sich ein Tatverdächtiger vermehrt an der Römerquelle aufgehalten, 2022 aber nicht. Uwe Greiner (CDU) forderte mehr Fußkontrollen der Polizei an. „Es wäre wünschenswert, mehr zu Fuß durch die Brennpunkte zu gehen, da kriegt man mehr mit.“ Das sei personalmäßig nur schwer machbar, antwortete Finco. Auf Nachfrage von Greiner sagte sie, dass der Kerbeplatz vor dem Bürgerhaus zur Kerb in keiner Weise aufgefallen sei. Bernd Zander (AfD) fragte den Missbrauch von Notrufen an der Römerquelle an. Hier sei ein Tatverdächtiger ermittelt worden, berichtete Finco. Jörg Manthe (FDP) fragte nach, wie die Personaldecke sei und was gegen Obstdiebstähle getan werde. Es reiche nur, um die polizeilichen Pflichtaufgaben zu erfüllen, erwiderte Finco. Aber die Zivilstreife in den Feldern werde verstärkt. Zu einer Nachfrage von Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD) bezüglich Häuslicher Gewalt will Finco die Antwort nachreichen.

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.