Alles Anfeuern nutzte nichts: Die Ischn kassierten eine klare Niederlage. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM – Es gibt Gegner, die liegen einem einfach nicht. Bei den Zweitliga-Handballfrauen der SG Bretzenheim scheint der HC Rödertal mit seinen groß gewachsenen, kompromisslos verteidigenden Rückraumspielerinnen ein solcher Angstgegner zu sein. Zum vierten Mal innerhalb von einem Jahr spielten die Ischn nun gegen die Rödertalbienen, zum vierten Mal setzte es eine deutliche Niederlage: Vor 320 Zuschauern in der IGS-Halle zogen die Bretzenheimerinnen jetzt mit 22:31 (11:17) gegen die Gäste aus Sachsen erneut deutlich den Kürzeren.

Trainerin Ildiko Barna (Mitte) hatte viel zu besprechen. Foto: Oliver Gehrig

Die SG begann fahrig und unkonzentriert. Vorne gab es viele einfache Ballverluste durch technische Fehler, hinten war jeder Schuss ein Gegentreffer. Bereits nach 4.35 Minuten Spielzeit nahm Trainerin Ildiko Barna beim Spielstand von 0:5 die erste Auszeit und tauschte kurz darauf drei Spielerinnen aus. Allein, es wurde nicht besser, nach sieben Minuten stand es 0:7 – quasi die Vorentscheidung zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Nach Josefine Schneiders 1:7 nach mehr als sieben Spielminuten zeigte die SG zumindest Moral und kämpfte sich wenig später auf 4:8 heran. Torfrau Julia Wenselowski parierte die ersten Bälle, aber wenig später folgte die nächste Schwächephase und es stand 5:14. Die SG hatte große Probleme mit der starken Torfrau Ann Rammer, die viele starke Paraden zeigte, mit der schnellen Linksaußen Fabienne Büch (8/4 Tore) und der groß gewachsenen Isabel Wolf (6 Tore). Mit 11:17 ging es in die Halbzeit.

In der zweiten Hälfte brachten einige fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns Leon und Nico Bärmann die SG-Fans auf die Palme – darunter rund 20 feierfreudige Schalke-Fans, die die Ischn lautstark anfeuerten. Das große Talent Alissa Werle (16 Jahre) brachte mit drei Treffern in Folge die SG in der 54. Spielminute auf 22:26 heran. Allein, es nutzte nichts, denn die Ischn leisteten sich eine weitere Schwächephase, kassierten fünf Gegentreffer in Folge und verloren schließlich mit 22:31. Da die TG Nürtingen gleichzeitig ihr Heimspiel gegen den SV Werder Bremen gewann, beträgt der Vorsprung der SG auf einen Abstiegsrang nur noch einen Punkt. Es wird ganz eng im Tabellenkeller.

Rechtsaußen Josi Dingeldein steuerte drei Treffer bei. Archivfoto: Gregor Starosczyk-Gerlach

„Unsere ersten beiden Bälle wurden gleich abgefangen und wir hatten direkt eine Verunsicherung drin“, bilanzierte SG-Kapitänin Katharina Mack im Anschluss. „Ich kann mir das nicht erklären.“ Sie blickte bereits voraus: „Nun müssen wir unsere nächsten beiden Spiele gewinnen.“ Keine einfache Aufgabe, auswärts beim ESV Regensburg und zu Hause gegen den HC Leipzig. Nach der Saison nimmt Katharina Mack nach acht Jahren bei der SG Bretzenheim übrigens eine Auszeit. Die Ischn ohne ihre Kapitänin – kaum vorstellbar. „Mir fällt es auch schwer“, bekennt Katharina Mack. Aber die zeitliche Belastung sei enorm. „Es stehen ein paar Reisen an.“

SG Bretzenheim: Julia Wenselowski, Rixa Hahn – Anika Schmitt, Carina Gangel, Kim Quetsch, Alissa Werle (3), Josefine Schneiders (2), Linda Bach (3), Lea Helle (2), Katharina Mack (4/1), Ann-Sophie vom Hagen (1), Jana Stolle (1), Hanna Dankwardt (3), Josi Dingeldein (3).

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.