Die Initiatorinnen und Initiatoren des Projektes präsentierten gemeinsam die neuen Schilder. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM/OBERSTADT – Das Wildgrabental in Bretzenheim und der Oberstadt bietet mit seinen weitläufigen Feldern, Wiesen und Hecken gute Bedingungen für freilebende Wildtiere. Unter anderem sind hier Feldhasen sowie seltene Vögel wie der Mäusebussard, die Nachtigall und verschiedene Spechtarten anzutreffen. Allerdings hat sich das Wildgrabental in den vergangenen Jahren auch zu einem beliebten Gebiet für Spaziergänger mit Hunden entwickelt. Die häufig frei laufenden Hunde stöbern in den Wiesen wild lebende Tiere auf und zerstören damit deren geschützten Lebensraum, moniert Sabine Blum von den Ziegeleifreunden und der Bretzenheimer Nachhaltigkeitsinitiative. Die Nachhaltigkeitsinitiative startete jetzt gemeinsam mit den Ziegeleifreunden, Grün- und Umweltamt, BUND und Nabu, Landwirten, GPE Mainz sowie den Ortsvorstehern Claudia Siebner (Bretzenheim) und Daniel Köbler (Oberstadt) ein Wildtier-Schutzprojekt im Wildgrabental. „Brut- und Setzzeit wild lebender Tiere von April bis Juli. Hunde bitte anleinen!“, ist auf fünf neu gesetzten Hinweisschildern im Wildgrabental zu lesen. Unter dem Motto „Wildtiere sichtbar sichtbar machen“ symbolisieren vier mal fünf weitere Schilder Hase, Igel, Zaunkönig, Fasan und Fuchs.

„Hunde bitte anleinen“, so die Bitte. Foto: Oliver Gehrig

„Das Wildgrabental hat sich zum Magneten für große, bewegungsfreudige Hunde entwickelt“, betonte Sabine Blum bei der Präsentation des neuen Projektes auf dem Feldweg an der Alten Ziegelei. „Das ist grundsätzlich in Ordnung, führt aber immer wieder zu Konflikten.“ Es handele sich um eine freundlich gemeinte Bitte an Hundehalter, ihre Tiere zumindest in der Brutzeit bitte anzuleinen. Der Entwurf der Schilder stammt von Bettina Nutz von der Nachhaltigkeitsinitiative, GPE Mainz hat die Tiere dann angefertigt, die Verwaltung der Alten Ziegelei hat sie aufgestellt, die Nachhaltigkeitsinitiative hat die Finanzierung übernommen. „Wir hatten das Wildgrabental schon lange im Blick“, betonte Andrea Oppacher-Friedrich, Sprecherin der Nachhaltigkeitsinitiative. „Seit seiner Entstehung 2006 hat es sich als tolles Rückzugsgebiet für viele Vogelarten und Insekten entwickelt.“ Ergänzend lässt der Bretzenheimer Landwirt Stefan Arnold seine Wiesenstreifen stehen, was sich gut entwickelt habe.

Fasan, Hase und Igel sind abgebildet. Foto: Oliver Gehrig

„Wir haben mit der Bretzenheimer Nachhaltigkeitsinitiative an vielen Stellen etwas bewegt“, ergänzte Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU). „Rücksichtnahme ist ein großes Thema.“ Wildtiere benötigten in der Aufzuchtzeit ihren Freiraum. Siebner dankte allen Engagierten und Sponsoren. „Wir ziehen in den Stadtteilen an einem Strang und arbeiten zusammen“, bekräftigte Ortsvorsteher Daniel Köbler (Grüne) von der Oberstadt. „Das Wildgrabental hat auch für die Oberstadt eine große Bedeutung.“ Als Stichworte nannte er Mikroklima, Naherholung und Freizeitmöglichkeiten wie etwa Spazierengehen und Radfahren. Das neue Projekt biete die Möglichkeit, das Umweltbewusstsein zu schärfen.

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.