Eine interessante Informationsveranstaltung zum Thema Immobilien fand jetzt in Gonsenheim statt. Mit dabei waren unter anderen (v.l.): Dorothea Lehrmann, Ekkehard Schenk, Ernst Rudolf, Cornelia Augustin, Guido Augustin und Sebastian Röder. Foto: Elke Fauck.

GONSENHEIM- Sowohl bei Käufern als auch bei Verkäufern von Immobilien macht sich derzeit – nicht nur in Mainz – Unsicherheit breit. Wohin geht die Entwicklung des Marktes? Wie  klappt es mit der Finanzierung? Ist jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt für einen Kauf oder Verkauf? All das sind Fragen, die derzeit beide Vertragsparteien mehr beschäftigen denn je. Deshalb hatten der BVFI (Bundesverband für die Immobilienwirtschaft), der BVMW (Bundesverband mittelständiger Wirtschaft Unternehmerverband  Deutschlands) und die Lokale Zeitung Experten zu diesen Themen in die TGM-Turnhalle eingeladen, um dem interessierten Publikum Hinweise zu vermitteln. Die Veranstaltung richtete sich an Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region sowie an interessierte Privatpersonen.
Immobilienmaklerin und BVFI-Regionaldirektorin Dorothea Lehrmann berichtete, dass  sich die Immobilienpreise in Mainz in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt haben. Grund dafür sei etwa, dass derzeit 700.000 Wohnungen in Deutschland fehlten. Seit dem Knick im Sommer 2022 seien jedoch wieder mehr Immobilien auf dem Markt, da eine gewisse Kaufzurückhaltung zu beobachten sei. Interessenten warteten ab, ob die Preise weiter sinken. Auch steigende Zinsen und Probleme bei der Finanzierung seien häufig der Grund der Zurückhaltung. Besonders junge Leute achteten meist auf eine gute energetische Ausstattung des  Objekts. Nach Einschätzung der Immobilienmaklerin wird sich der Markt auf längere Sicht stabilisieren.

Ernst Rudolf, Vorstand der Catus AG, erläuterte die Entwicklung des  Anlagezinses von 1955 bis  2023. „Der Zinssatz ist im Kreditbereich eigentlich Nebensache“, stellte der Finanzexperte fest. „Entscheidend ist das Konzept:  Tilgungsdarlehen oder Festdarlehen.“ Auch riet er davon ab, Anlagen und Kredite bei derselben Bank zu tätigen. Kredite für Selbstständige seien mittlerweile aufgrund der unsicheren Situation sehr schwierig.

Home Staging wird die professionelle Aufwertung von Räumen einer Wohnung oder kompletten Immobilie genannt. Cornelia Augustin, die zusammen mit Ehemann Guido Augustin 2014 ein Home Staging Unternehmen gegründet hat, hat diese Berufung Barb Schwarz, der Erfinderin des Home Stagings, zu verdanken, mit der sie seither befreundet ist. Hier werden Objekte geputzt, gestrichen und für die Zeit bis zum Verkauf auch entsprechend möbiliert. Das Honorar von circa ein bis drei Prozent des Verkaufspreises erwirtschaftet der Verkäufer durchschnittlich durch einen zehn bis 15 Prozent höheren Verkaufspreis. Auch eine schnellere Vermarktung wird dadurch meist erzielt.

Sebastian Röder, Geschäftsführer von Röder Massivhaus, arbeitet größtenteils mit eigenen fest angestellten Handwerkern. In Einzelfällen lässt er in langjähriger Kooperation mit regionalen Kleinbetrieben Arbeiten verrichten. Der Geschäftsführer des Familienunternehmens in zweiter Generation nennt Lieferengpässe, Fachkräftemangel, steigende Preise und steigende Zinsen als gravierende aktuelle Probleme für die Branche.

 

Autorin: Elke Fauck

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Seit November 2013 arbeite ich als freie Mitarbeiterin für Journal LOKAL - Die LOKALE Zeitung. Hauptsächlich schreibe ich für Gonsenheim, Mombach und Finthen – aber auch gelegentlich andere Vororte oder die Innenstadt. Ich favorisiere kulturelle Veranstaltungen wie Vernissagen, Konzerte etc., auch während der Fastnachtszeit bin ich sehr gerne für die Lokale unterwegs. Doch die Mischung macht’s – deshalb berichte ich über alle Themen.