Manche Fahrer stellen ihre E-Scooter mitten in den Weg. Auf schmalen Gehwegen behindern auch am Rand abgestellte Räder und Scooter das Durchkommen. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM – Mitten auf dem Gehweg abgestellte oder als Hindernis herumliegende E-Scooter sind in Gonsenheim zunehmend ein Ärgernis. Bei schmalen Gehwegen machen aber auch an der Seite stehende Scooter oder Fahrräder Probleme, weil der Platz für Passanten dann nicht mehr ausreicht. Schon vor zwei Jahren hatte der Ortsbeirat daher den Antrag an die Stadt gestellt, das Thema anzugehen (wir berichteten). Vorgeschlagen wurden von dem Gremium damals unter anderem verpflichtend zu nutzende Abstellflächen für Fahrräder und E-Scooter an geeigneten Stellen auf der Breite Straße oder dem Josef-Ludwig-Platz, bessere Kontrollen und zudem  Sanktionen gegen Scooter, die die Gehwege blockieren.

Da sich seither nichts getan hat, hat Wolfgang Oepen (FDP) nun noch einmal mit einer Anfrage nachgehakt – allerdings noch keine Antwort aus dem Verkehrsdezernat bekommen.

Die Gehwege in Gonsenheim seien aus historischen Gründen an vielen Stellen schmal, oft weniger als 1,30 Meter breit, manchmal gar nur 80 Zentimeter. Wenn dort E-Scooter oder Fahrräder abgestellt werden, sei für Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder auch Senioren mit Rollatoren kein Durchkommen möglich, so Oepen. „Wo sind eigentlich die städtischen Behindertenbeauftragten bei diesem Thema?”, kritisierte er.

Für ein besseres Miteinander auf den Gehwegen der Breite Straße will sich der Ortsbeirat auch mit einer Plakataktion stark machen. „Ein Gehweg. Bitte nehmt Rücksicht” sind die Flyer überschrieben, die alle Nutzer ansprechen – von Kindern auf Laufrädern bis hin zu Hundehaltern.

Wolfgang Oepen kritisiert außerdem die Situation im verkehrsberuhigten Bereich der Finther Landstraße. Es gebe dort häufig Geschwindigkeitskontrollen und die Autofahrer würden sich meist an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit halten. Nicht so jedoch Radler und E-Scooter-Fahrer. „Die überholen die fahrenden Autos und klopfen  Fahrern, die Tempo 10 einhalten,  aufs Dach”, schilderte der Liberale seine gesammelten Erfahrungen. In einer Anfrage will er nun von der Stadt wissen, wie viele Verstöße mit Rädern und E-Scootern 2022 dort bei den Kontrollen festgestellt und geahndet wurden, und wie die Stadt diesen seit Jahren bekannten Missstand in der Spielstraße beheben will.

Ein Anwohner bemängelte in der Einwohnerfragestunde die mangelhafte Straßenreinigung im Krongarten. „Wir zahlen seit 20 Jahren für nichts und wieder nichts, und haben null Gegenleistung.” Nach seiner Beobachtung quellen häufig die Mülleimer von Hundekotbeuteln über, manche Behälter hätten keine Deckel, andere Abfalltonnen seien ganz verschwunden. Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) bestätigte, dass viele Bürger die nicht ausreichenden Reinigungsintervalle bemängeln. Sie sei jedoch guter Dinge, dass die bessere Finanzlage nun mehr Möglichkeiten eröffne, für eine häufigere und bessere Reinigung der Stadt zu sorgen.

Vertreterinnen der Elterninitative „Sichere Schulwege für Gonsenheim” waren zum wiederholten Mal in die Sitzung gekommen, um sich nach den Verzögerungen bei den geplanten Maßnahmen zur Schulwegsicherheit zu erkundigen – darunter Straßenmarkierungen, Schilder und Poller. Doch Flegel hatte keine guten Nachrichten für die Elternvertreterinnen, sie musste wie schon im vergangenen Jahr berichten, dass bisher nicht einmal die Hälfte der 19 Punkte auf der Maßnahmenliste abgearbeitet worden seien. „Die Verwaltung ist heillos unterbesetzt”, so Flegel. Hinzu komme ein langer Krankheitsausfall. „Die Verwaltung  bekommt es nicht hin, das Ganze umzusetzen”, sagte sie. „Ich kann mich da schon fast fremdschämen”, schließlich müsse sie die Eltern immer und immer wieder vertrösten.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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