Das Heimatmuseum ist nur eine der Aktivitäten des Gonsenheimer Heimat- und Geschichtsvereins. Der Ortsbeirat wünscht sich, dass die Arbeit des Vereins künftig durch Kulturmittel der Stadt gefördert wird. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM – Geld aus den städtischen Kulturtöpfen für das Gonsenheimer Heimatmuseum: Das wünscht sich der Gonsenheimer Ortsbeirat.  Einstimmig unterstützten die Fraktionen diesen CDU-Antrag. Der Antrag verweist auf zahlreiche andere Initiativen und Vereine, die Fördermittel der Stadt bekommen. Darunter die Initiative Römisches Mainz, der Verein für Sozialgeschichte, die Carl-Zuckmeyer-Gesellschaft, aber auch die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino, die Schauspielschule Mainz und die Stiftung Kabarettarchiv.

Manuela Horn, für die CDU im Ortsbeirat und zugleich Vereinsvorsitzende,  erläuterte die Bedeutung des Heimat- und Geschichtsvereins, der die Geschichte Gonsenheims dokumentiert und immer wieder Vorträge, Exkursionen oder Ausstellungen organisiert. Außerdem bringt er seit 29 Jahren alljährlich ein Jahrbuch mit Themen der Gonsenheimer Geschichte heraus. Im Museum des Vereins sind Exponate zu sehen, die die Geschichte des heutigen Mainzer Vororts dokumentieren und auch Bilder heimischer Künstler zeigen.

Der Verein habe sich finanziell an der wissenschaftlichen Aufarbeitung der im Gonsbachtal gefundenen römischen Ziegelstempel beteiligt und auch zum Erfolg des  Forschungsprojekts „Juden in Gonsenheim” beigetragen. Auch für Behördenanfragen stehe der Verein immer wieder bereit – zuletzt etwa mit Material zu den Anfängen der  Finnensiedlung.

All diese Arbeit werde, wie Müller-Horn betonte, finanziert durch eigene Mittel des Vereins und aus dem Topf für Stadtteilkulturmittel, die der Ortsbeirat vergeben kann. „Wir haben jedes Jahr einen Antrag auf Haushaltsmittel gestellt, und er wurde jedes Jahr abgelehnt”, sagte sie. Mit der Unterstützung des Ortsbeirats erhofft sie sich nun ein größeres Gewicht für das Anliegen und eine Würdigung der Arbeit des Heimat- und Geschichtsvereins.

Weiteres Thema im Ortsbeirat: Der Vorplatz der Gleisbergschule soll nach der Umgestaltung nun grüner werden und einen Zaun bekommen. 117.000 Euro muss die Stadt für das Projekt aus Haushaltsmitteln aufbringen, informierte Gründezernentin Janina Steinkrüger. Allein die Kosten für das „Straßenbegleitgrün” liegen inzwischen um 38 Prozent höher als noch im September 2022 kalkuliert – damals auf 67.300 Euro. Auch die übrigen Arbeiten fallen teurer aus, sodass außerplanmäßige Haushaltsmittel  benötigt werden, informierte Steinkrüger.

Im Jahr 2023 kann der Ortsbeirat Gonsenheim insgesamt 3917 Euro an Stadtteilmitteln vergeben, weitere 400 Euro stehen als Repräsentationsmittel zur Verfügung. Damit hat der Stadtrat die Gelder, über die der Ortsbeirat verfügen kann, deutlich aufgestockt.

Der Ortsbeirat Gonsenheim möchte den neuen Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) zu seiner nächsten Sitzung einladen. Haase habe  angekündigt, die Arbeit der Ortsbeiräte zu stärken, nachdem OB Michael Ebling die Stadtteilgremien „in die Ecke gedrängt und ignoriert” habe, so Marieluise Reinartz (CDU). Marcel Wabra (SPD) wird aus dem Ortsbeirat ausscheiden, wie er in der Sitzung ankündigte. Er zieht nach Budenheim um.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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