
GONSENHEIM- „Den Fassenachtern, Gott behüte, kann man nicht den Mund verbiete’“, eröffnete Erhard Grom das Protokoll der GCV-Sitzung in der TGM-Halle und bewies hiermit, dass er während der Pandemie nicht verlernt hat, politisch-satirisch in geschliffenen Versen zu überzeugen. Sowohl die „Nachttischlamp’ vom Kanzleramt“ als auch der „Zwerg vom Kreml“ kamen nicht ungeschoren davon. Er nutzte die närrische Rostra ebenfalls für klare Worte zur gesamten Bundesregierung als auch für die Klimakleber: „Ich hätte euch nicht angerührt, bis euch all de A…. abfriert.“
Jokus alias Thomas Becker hatte Bedenken als zweiter Redner des Abends, etwa wie die OB-Kandidaten auf das Publikum zu wirken und ein „In Mainz wohnen 250.000 Leute, hat man denn da nichts Besseres gefunden?“ zu riskieren. Doch als er sich mit einer Tube Uhu versehentlich an der Eule festklebt und Klimaaktivistin Kati zufällig vorbeikommt, nahm das Schicksal seinen Lauf. Kati postet sofort ein Treffen von Klimaaktivisten und eine rege Diskussion über Kartoffelbrei, Klimakleber, die auf Toilette müssen, sowie die Zukunft der Eiskalten Brüder infolge des Klimawandels ist entfacht. Beim Genderthema outet sich Jokus, dass er sich monatelang als Mann im Körper einer Frau fühlte, doch dann wurde er geboren.

Die Drei von der Tankstelle (Maurice Müller) verkaufen den Liter „Narral“ für 11,11 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber zu jedem elften Liter gibt es gratis eine Flasche Wein dazu. Einmal tankte Olaf Scholz bei ihm, doch konnte er sich zunächst nicht mehr daran erinnern, dass er getankt hatte. Doch dann kam er voll in Fahrt und redete zwei Minuten am Stück.
Lars Reichow berichtete in seinen „Gonsbachthemen“, dass der Mainzer Rosenmontagszug aufgrund der positiven Entwicklung durch die Gewerbesteuer nun über Stuttgart, Karlsruhe, Kaiserslautern, Worms, Bodenheim und Finthen führt. Schlimmer als Long-Covid sei nur Fastnacht in Wiesbaden. Christian Schier und Martin Heininger lieferten sich eine Schlacht, wer zuerst in die Bütt darf und kamen dabei auf allerlei lustige Vor- und Nachteile des Homeoffice. Wie erwartet endete die „Bütten-Battle“ mit dem „Hähnchengrill von Drais“.
„Scherzblatt“ wurde von Mathias Bockius moderiert, während sein Bruder Andreas in die Rolle der drei Kandidaten schlüpfte. Petra (Peter Büttner) hatte die Wahl zwischen einem Bayern, einem Wiesbadener und einem Finther. Die Entscheidung fiel jedoch auf den Moderator. „Hör uff mit Paarship oder Tinder, im schlimmsten Fall kriegst du en Finther.“ Natürlich durften die Sieger des StehungsVisionSongcontests (SSC) nicht ohne ihren Siegertitel („Du bist mein Schobbe“) die Bühne verlassen.

Christoph Seibs Start-up zur Produktion von Zugaben für Fastnachter war ein Opfer von Corona. Nun hat er noch 102 Zugaben auf Lager, die er nicht mehr verkaufen kann. Als Vater Abraham ließ er das närrische Auditorium mit revidiertem Text zu Schlümpfen werden.

Auch den „Gonsbach-Lärchen“ (Herpes House Band), die im Gonsenheimer Wald zu finden sind, macht die Klimakrise zu schaffen. Mit Gesang sorgten „Voll auf die 11“ (Bububube, Mämämädcher), die Schnorreswackler mit 44 Liedern in einem zehnminütigem Medley, die Fleischworschtathlete (Mathias Gall und Benny Scholian), Rudi Hube und Peter Büttner sowie Laura Heinz für Stimmung im Saal und beim Streaming-Auditorium im heimischen Wohnzimmer für Stimmung. Musikalisch begleitet wurde die Sitzung von den „Synkopers“ , eröffnet vom modernen Musikzug der Füsiliergarde, und wer nach der Sitzung noch Kondition hatte, konnte zur Musik von „Trinkgeld“ das Tanzbein schwingen. Eine gelungene Veranstaltung mit meisterhaften Vorträgen und einer geballten Ladung Frohsinn.

Autor: Elke Fauck