Showtanzformation „Star Generation“. Foto: Claudia Röhrich

Marienborn – Närrisches Treiben in der Sporthalle mit einer vielseitigen Mischung aus Unterhaltung, Tanz, Musik und närrischen Höhepunkten – das bot der Karnevalverein „Die Brunnebutzer“ 1975 e.V. Mainz Marienborn mit seiner 1. Sitzung.

Nach dem Einmarsch des Musikzuges der Kürassier-Garde (gegründet 2009) und befreundeter Abgesandten der Mainzer Garden und dem Trommlercorps von der Garde der Prinzessin 1886, ließ Chef Protokollant Hans-Karl Warken das abgelaufene Jahr mit etlichen Seitenhieben auf die nationale und internationale Politik Revue passieren. Warnte vor Boris Pitorius, Bundesminister der Verteidigung, dem Mann vom Fach. „Egal ob Frau, egal ob Mann, gewonnen hat wer alles kann“. Der Schlagzeilen Diener von Vizekanzler Robert Habeck vor dem Öl Prinz war ebenso Thema, wie der peinliche Auftritt der deutschen Elf bei der WM in Katar, er fordert die Härte des Gesetzes ein, wenn es um Randalierer geht, um nur vier von vielen Themen zu nennen. Großes Warkenkino, der Saal jubelte.

Träger des Mainzer Stadtordens, Jens Baumgärtner dozierte als „Apotheker“ und begeisterte dabei das Publikum. Er wunderte sich, als er einen Beipackzettel studierte: „Warum sind die Wäschzettel immer so lang“.

Ebenso Axel Zimmermann, er steht seit mehreren Jahren auf der Bühne, er sprach von Christian Lindner als Herr der Zahlen, als Oberkellner in der Bütt. Auch redete er von Habeck, Lambrecht und die OB-Wahl.

Sitzungspräsident und Kommandeur der Kürassier Garde Marcus Schwalbach wird im Komitee immer vertreten vom Präsidenten Volker Wagner, solange er am Rednerpult glänzte. Das Reimen als „Ein-Mann-Garde“ in rasender Geschwindigkeit und gesetzter Poente beherrschte keiner so wie er. Ein PCR-Test steht für ihn als praktisch Carneval resistent dar. Er wollte seine Kumpels über ein Dating-Portal Namens „Finther“ unter die Haube bringen, hier liefen zum ersten Mal die Lachtränen.

Ciro Visone lieferte in seiner Paraderolle als „rheinhessischer-italienischer Pizzabäcker“ einen Vortrag ab mit aberwitzigen Monologen. Sein Herzschmerz-Amore-Song rundete seinen gefeierten Auftritt ab. Eine Art Gliederschmerz ist nach seiner Erkenntnis das Leiden am Zölibat.

Gunther Raupach berichtete amüsant und gleichzeitig genervt über seine silberne Hochzeit. Er meinte: Bei einem Gedicht über seine erste Liebesnacht, da reicht ein Zweizeiler.

Stimmungslieder gab es von Pit Rösch, mit „Ei gude, ei gude“ zauberte er die beste aller Stimmungen her. 25 Jahre hält er schon den Brunnebutzern die Treue. Schwalbach hatte nun die Ehre die feierliche Verlesung der PKW-Kennzeichen zu tätigen.

Die beiden Altrheinstromer Uwe Hager und Thomas Wucher traten mit ihrem Motto „1. Meenzer Fastnacht Escort Service“ auf die Bühne. Die beiden Sänger mit einer Gitarre erzählen, dass von gewissen Schönheiten der Service gerne in Anspruch genommen wird, Uiuiuiuiui.

Matthias Bockius, Andreas Bockius von „DoppelBock“ zieht dagegen ganz andere Register mit ihrem Song „Du bist mein Shobbe“, das Publikum war begeistert. Für vierfarbbunte Unterhaltung sorgten auch die Mitglieder der “Altrheingarde“, sie zogen wieder alle musikalischen Register. Die Garde aus Ginsheim zehn Männer und eine Frau brachte gegen Ende ihres Auftritts ein Lied mit einem sentimentalen Refrain: „Dann gehe ich am Dom entlang und lausche dem Glockenklang.“ Ein regelrechter Ohrwurm, der einen wochenlag begleiten kann.

Der Sänger Oliver Mager. Foto: Claudia Röhrich

Oliver Mager schafft es sein Publikum an sich zu binden, als er noch gar nicht auf der Bühne stand. Von den „HeDieMeenzer“, gab es diese Kampagne nur ein Solospiel, der stimmgewaltige Bass Hennes Schneider machte erstmal ohne seinen erkrankten Kollegen Dieter Kral, weiter.

Die Sitzung des Karnevalvereins, ist auch eine mitreißend getanzte Showunterhaltung. Das „Fit for Dance“ Ballett aus Mainz-Finthen entzückte das Publikum in entsprechenden Kostümen und formvollendeter Choreografie. Auch für die „Magic Moves“ aus Guntersblum ging es hoch hinaus. In allerdenklichen Pyramiden, diese sorgten für Begeisterungstürme in der Sporthalle. Gefolgt wurden sie von der Showtanzformation „Star Generation“ von der Tanzschule Manfred S, sie boten eine erstklassige Reise-Show. Sie präsentierten eine ideenreiche Choreografie, sensationelle Kostüme und temporeiche Show. Jubelrufe ruft der Auftritt der Männerformation, „First Generation“ hervor, die sieben athletischen Herren von der Truppe wollten mit ihrer Vorführung hoch hinaus, die an Geschwindigkeit Fahrt aufnahm. Ihr Motto hieß: „Gucke was kimmt“.

Die versammelte und spürbar glückliche Narrenschar ins Finale führt die Rockband „Rheinmainzer“ läutete das Finale ein mit heißen Liedern in Kapp und Mantel. Mit beliebten Fastnachtsliedern endete nach fast sechs Stunden die Sitzung der Marienborner. Wagner dankte der Technik, der Regie und dem Gästeservice.

Im Anschluss an die Sitzung spielten Heribert Ernst und Torsten Schnur von „Music4you“ auf. Unter dem Motto „In guten wie in schlechten Zeiten Brunnebutzer stets Spaß verbreiten“ feierten die Marienborner ihre 1. Sitzung und sorgten schon mal für Vorfreude auf die nächste Kampagne. Ein rundum gelungener amüsanter Abend.

 

Autor: Claudia Röhrich

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