Der Musikverein 1966 Mainz-Marienborn spielte zum Kirchenkonzert in der katholischen Kirche St. Stephan. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Am Abend des 3. Advent ließ sich das Konzertpublikum in der voll besetzten Kirche St. Stephan in Marienborn auf eine besinnliche Adventszeit einstimmen. Mit einem Kirchenkonzert mit feierlicher und unterhaltsamer Bläsermusik. Der Musikverein 1966 Mainz-Marienborn wurde vom neuen Dirigenten Nico Leikam gekonnt geleitet, er präsentierte die ganze musikalische Bandbreite beim Kirchenkonzert des Vereins.

Er und die Musiker luden das Publikum zum weihnachtlichen Träumen ein. Sprichwörtlich warm anziehen mussten sich die Musiker, vor allem aber auch die Zuhörer in der Kirche. Weil es ums Energiesparen geht, war der Innenraum gar nicht geheizt. Publikum und Musiker waren trotzdem froh, dass nach zwei Jahren Corona-Zwangspause überhaupt wieder ein Konzert möglich war.

Den Anfang des bunten Orchesterreigens machte das deutsche Weihnachtslieder-Medley „O Sanctissimal“ aus der Feder von Markus Götz aus dem Jahr 2014. Götz komponierte seine festliche Weihnachtsmusik auf der Grundlage von „O du fröhliche“ im barocken Stil von Georg Friedrich Händel. Daran schlossen sich zwei berühmte Choräle von Johann Sebastian Bach, BWV 147 und BWV 140, an. Der Sprecher des Vereins bemerkte: „Ich glaube, es wird eine schöne Stunde werden.“ Er erinnerte an den Spendentopf am Ausgang und stellte den neuen Dirigenten vor. Zwischen den einzelnen Stücken bekamen die Musiker anhaltenden Applaus.

Das Jahreskonzert fand unter Leitung des neuen Dirigenten Nico Leikam statt. Foto: Claudia Röhrich

Die für dieses Kirchenkonzert ausgewählte Literatur war anspruchsvoll und forderte die Musiker. Unter dem Dirigat von Nico Leikam spürte man, dass die Ausführung der Musiker trotz Probenstress viel Spaß gemacht hat. Ebenfalls zu Gehör kam „Mentis“ von Thiemo Kraas, eine Fantasie über „Maria durch den Dornwald ging“ und „Macht hoch die Tür“.

Die Liedauswahl für „Die Winterrose“ von Kurt Gäble soll symbolisch das Wunder der Heiligen Nacht beschreiben. Die tiefsinnigen Texte hinterfragen die Gesellschaft unserer Zeit anhand der Geschichte von Jesu Geburt und anhand der traditionellen Lieder „Tochter Zion“, „Maria durch ein Dornwald ging“, „Vom Himmel hoch“, „Kommet ihr Hirten“, „Es ist ein Ros’ entsprungen“, „Herbei, o ihr Gläubigen“, „Ich steh’ an deiner Krippen hier“ und „O du fröhliche“ mit Glockenspiel.

„Unchained Melody“ von Alexander North (Musik) und Hy Zaret (Text) wurde erst zum Hit durch den Film „Ghost – Nachricht von Sam”. Hierbei zog dem Publikum ein wohliger Schauer über den Rücken. „Abendmond“ von Thiemo Kraas: In dem kleinen Nachtstück „Abendmond“ hat der Komponist die zwei deutschen Volkslieder „Abend wird es wieder“ und „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius verarbeitet. Dabei wurden beide Lieder teils unabhängig voneinander, teils auch gemeinsam gespielt.

Es folgte traditionelle Blasmusik mit „Weihnachten in den Bergen“ von Alfred Bösendorfer. Kaum Schnee liegt in Marienborn, trotzdem wollten die Musiker mit den Besuchern Schlitten fahren gehen: Bei „Sleigh ride“ von Leroy Anderson, besonders wichtig dabei: das Schlagzeug mit Hufgeklapper, die Klatsche und das Pferde-Glöckchen. Nach einer kurzen Abschluss- und Dankesrede lies das Publikum keinen Zweifel an seiner Begeisterung. Mit Ovationen forderten die Zuhörer eine Zugabe, bevor das schöne Konzert am dritten Advent sein Ende fand. Davor erklang noch „O du fröhliche“ zum Mitsingen mit Musikbegleitung des Vereins. Ebenfalls klangvoll und stark interpretiert war die Zugabe, „Rudolf das Rentier“.

 

Autor: Claudia Röhrich

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