Die Weltmeisterinnen vom RV Ebersheim führten die Ehrenparade an. Vorne Milena Schwarz und Stella Rosenbach, dahinter Tijem Karatas und Annika Rosenbach. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

EBERSHEIM – Großer Bahnhof für die Weltmeisterinnen: Mit einem feierlichen Empfang in der Töngeshalle ehrte der Radsportverein 1925 Mainz-Ebersheim (RVE) Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach und Milena Schwarz sowie den Trainer Oliver Schwarz. Mit der Feierstunde würdigte der Verein gemeinsam mit Vertretern aus Sport und Politik neben weiteren Wegbegleitern – Fans, Förderern und Sponsoren, insgesamt etwa 200 Gästen – die Leistungen der Vorzeigesportlerinnen des Kunstradsports. Die Anerkennung schloss die weiteren Triumphe des Jahres, mit denen der Vierer den Verein in Gold tauchte, ein: die Europameisterschaft und die Deutsche Meisterschaft. In die Reihen der Geehrten rückten zudem Jessica Schien, Svenja Kraus und Melissa Schwarz, die mit zum Kunstrad-Sechser-Team gehörten, das bei der Deutschen Meisterschaft in Gonsenheim Gold errang (wir berichteten).

„Es ist gigantisch“, lobte Bürgermeister Günter Beck (Grüne) die Leistung der Athletinnen. Ebersheim müsse etwas in den Genen tragen. „Oder es liegt an der guten Nachwuchsarbeit des Vereins“, korrigierte er. Denn: „Jetzt sorgt ein Vierer-Team für Furore“. In seiner Rede versprach er, eine Bitte von Gisela Render, die den Abend moderierte, ernsthaft zu unterstützen: „Ich bin dazu bereit, wenn es möglich ist, die Meisterschaft nach Ebersheim zu holen.“ Wie Render zuvor ausführte, plane der RVE bereits jetzt das Jubiläum zum 100-jährigen Vereinsbestehen, das 2025 ansteht. „Es wäre schön, wenn wir zunächst einmal die Europameisterschaft der U23 bei uns ausrichten könnten.“ Jedenfalls laufen die Planungen für die doppelte Turnhalle. „Wir versprechen, dass wir die Sporthauptstadt Mainz würdig vertreten werden.“

Bürgermeister Günter Beck würdigte die Weltmeisterinnen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Jene Stadtvision griff später Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) auf, indem sie Mainz als „Kunstrad-Landeshauptstadt“ titulierte. Das gefiel dem Publikum und es jubelte.

Die Leistungen der Damen honorierte auch der Landesportbund Rheinland-Pfalz (LSB), der in diesen Tagen eine „kleine Förderung auf das Konto des Vereins überwiesen hat“, wie Thomas Kloth vom LSB mitteilte. Angesichts der langen Redner- und Teilnehmerliste verneigte sich gefühlt ganz Ebersheim vor den Weltmeisterinnen, die dem Rang angemessen in den Regenbogen-Trikots der Radfahrer zum Termin erschienen.

Der gemeinsam gefeierte Erfolg lässt auf eine breite Basis und auf gute Kooperationen schließen, die in die Region ausstrahlen. Render richtete wiederholt den Dank an eine große Anzahl von Unterstützern, wie beispielsweise die befreundeten Kunstradfahrer aus Klein-Winternheim, die die Feierstunde begleiteten: und zwar für die zur Verfügung gestellten Hallennutzungszeiten für Trainingszwecke. „Wir werden von euch immer herzlich empfangen.“ Ein weiteres Beispiel: Seine Reverenz erwies den Sportlerinnen auch Klaus Hafner. Der frühere Stadionsprecher von Mainz 05 habe so manches Turnier am Mikrofon begleitet, erinnerte sich Render. Wenn die etwa dreistündige Feierstunde etwas bestätigte, dann das Faktum, dass der Erfolg des RVE, neben der Hauptlast, die der Trainer und die Athletinnen tragen, viele Väter und Mütter hatte.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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