Der Gonsenheimer Ortsbeirat lehnt den von einem Investor geplanten Abriss des historischen Gebäudes in der Elbstraße 23 ab. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM. Der Ortsbeirat Gonsenheim kämpft um den Erhalt des historischen Balmerts-Hauses an der Kreuzung Elbestraße und Weserstraße. Ein Bauträger möchte den Altbau abreißen und durch einen größeren Neubau mit Eigentumswohnungen ersetzen.  Schilder des Investors weisen seit einiger Zeit auf das Vorhaben hin und haben viele Gonsenheimer aufgeschreckt. Auch Bäume auf dem Grundstück seien bereits gefällt worden. „Das Thema bewegt alle Gonsenheimer”, betonte Mathias Huber (CDU) in der Sitzung.

Die vier Häuser rund um die Kreuzung seien alle um 1910 errichtet worden und bilden nach seinen Angaben gemeinsam mit der Inselkirche ein Gesamtbild, das die südliche Einfahrt in die Breite Straße prägt. „Wir befürchten, dass mit dem Abriss der historischen Häuser und dem Neubau neuer Wohneinheiten sowohl der Grünanteil verringert als auch der Charakter der Straße verändert wird”, macht der CDU-Antrag zum Thema deutlich, der eine Erhaltungssatzung für die prägenden historischen Gebäude und einen Bebauungsplan für den nördlichen Teil der Elbestraße fordert.

Allerdings brachte der Ortsbeirat den  Antrag letztlich doch nicht auf den Weg, weil Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) inzwischen zugesichert habe, sich des Themas anzunehmen und es „sensibel zu behandeln”, wie Huber berichtete. Eine Erhaltungssatzung für den Bereich gebe es schon, eine Bauvoranfrage für das Projekt liege  noch nicht vor. Ein künftiger Bebauungsplan müsse genau ausgearbeitet werden, damit Anwälte nicht trotzdem zu viel durchsetzen könnten, machte er deutlich.  Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) erinnerte daran, dass es nicht das erste historische Gebäude sei, das in der Straße verschwunden sei. Ganz aktuell gehe es zudem um drei Altbauten, die bedroht seien, nicht nur um das Eckgebäude Elbestraße 23. Die Häuser des Ensembles rund um die Kreuzung hätten einen besonderen Charakter, der unbedingt bewahrt werden müsste, betonte sie.

Die stellvertretende Schulelternsprecherin der Gleisbergschule, Sabine Geipel, beklagte in der Einwohnerfragestunde, dass der 19-Punkte-Plan zur Schulwegsicherheit auch nach vielen Monaten noch immer nicht umgesetzt ist. „Das ist sehr frustrierend, auch für mich”, stimmte Flegel zu. Bei anderen Verkehrsthemen in Gonsenheim gehe es ebenfalls nicht voran.  Grund sei,  dass das Verkehrsdezernat personell unterbesetzt sei, auch krankheitsbedingt.

Die häufigen Verspätungen der Buslinie 6 führt die Mainzer Mobilität darauf zurück, dass auf dem langen Linienweg an vielen Stellen keine separaten Busspuren zur Verfügung stehen und die Busse bei hohem Verkehrsaufkommen trotz großzügiger Fahrzeitpuffer ausgebremst würden, antwortete  Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) auf AfD-Anfrage. Es gebe keine Pläne, künftig alle Busse der Linie 6 bis Gonsenheim fahren zu lassen, also auch diejenigen, die im Münchfeld Endstation haben. Dies gebe die Fahrgastnachfrage nicht her und sei daher ökologisch nachteilig.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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