Sieglinde Nordmann, freischaffende Künstlerin, schuf dieses Gemälde mit den warmen Farben. Foto: Claudia Röhrich

EBERSHEIM – Kunstinteressierte trafen sich nach vierjähriger Kunstpause am zweiten Novemberwochenende bei freiem Eintritt zur Ausstellung „Neue Linie“ in der Ebersheimer Töngeshalle. Der Kultur- und Geschichtsverein Ebersheim zeigte zudem das Video „Mauerblümchen“ und weitere Filme über Ebersheim, die einen guten Zuspruch beim Publikum fanden. Das Kuchenbuffet allerdings auch. Da es schon ab 11 Uhr von vielen freiwilligen Helfern betrieben wurde, war es schon restlos zur üblichen Kaffeezeit vertilgt.

Einige der Mitglieder der Gruppe „Kunst.“ haben ihre Wurzeln im Indigo, dem ehemaligen Kunstverein in Ebersheim. In der Ebersheimer „Feierscheier“ fand die letzte Vernissage unter dem Motto „Kreatives Chaos“ statt. Desgleichen fanden 2018 die letzten Kunsttage der Indigo-Gruppe in der Töngeshalle statt. In Ermangelung eines neuen Vorstandes wurde der Verein bedauerlicherweise aufgelöst. 2019 formierte sich die neue Gruppe „Kunst.“. Der Punkt am Ende des Namens ist bezeichnend und besagt, dass die Mitglieder der Gruppe Kunst. alles auf den Punkt bringen wollen.

Schon einmal wollten sie der Öffentlichkeit die Ausstellung „Neue Linie“ offenbaren, das war zur Coronazeit 2020 und deswegen fiel sie leider aus. Stattdessen trat man dem heimischen Kultur- und Geschichtsverein Ebersheim bei. Von den rund 100 Mitgliedern im KGE ist Alexandra Becker die Vorsitzende und überaus erfreut über den Zuwachs an diesen zwölf Künstlern, da die Vereinigung in Ebersheim schon immer Kunstveranstaltungen im Ort anbieten wollte.

Gemustertes Patchwork und Bilder in grellen Farben. Foto: Claudia Röhrich

Die Veranstaltung „Kultur und Kunst“ ist ein besonderes Highlight im Ort und war gut besucht. Zwölf Hobbykünstler des Vereins und Gastaussteller präsentierten in der Halle die Ergebnisse ihres Kunstschaffens und boten diese zum Verkauf an. Von Malerei über Schmuck bis hin zu Patchwork und Tiffany-Kunst erstreckte sich die Palette der Ausstellungsstücke. Neben Aquarellen, Acrylbildern, Kerzen, modischen Accessoires, Kunstpostkarten über Tuschezeichnungen – Heften, Bücher mit Kurzgeschichten, Buchbilder im Rahmen, CDs, Postkarten und Kalender der Autorin und Bloggerin Jennifer Hilgert – den gedrechselten und geölten Holzobjekten und den handgemachten gehäkelten Taschen wurde den Gästen noch allerhand mehr präsentiert. Dass man eigentlich nichts wegwerfen darf, zeigte Gastaussteller Bernhard Petry mit seinen „Uhrsachen“: Er peppt ideenreich alte Uhrengehäuse mit Alltagsgenständen wie Nudelhölzern oder Totenköpfen als Kunstobjekte wieder auf.

Altes Leinen wurde von Anne Habel aus Ober-Olm mit Neuem miteinander kombiniert. Zu Kissen geschneidert und hier und da mit akkuraten Kreuzstichen bestickt. Nachhaltige Kerzen in blassen Farben, Regenbögen, Häuschen, Tannenbäume und Engel, alles was man zu Weihnachten braucht. Sehr viele filigrane Glasperlen kombiniert mit leuchtenden Opalen hatte Al-Ayyonb in ihrer Auslage liegen. Sieglinde Nordmann, freischaffende Künstlerin, schuf viele spannende Gemälde mit warmen Farben. Sie fühlt sich sicher in allen gängigen Maltechniken und mit der Mainzer und der Rheinhessischen Landschaft verbunden. Sie erhielt 2014 den 3. Preis der Stiftung Kultur im Landkreis Mainz-Bingen.

 

Autor: Claudia Röhrich

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