Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler hielt die Ansprache zum Gedenktag, daneben standen die Fahnenträger der Vereine. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent wird in Deutschland der Volkstrauertag begangen. In diesem Jahr fiel der Gedenktag auf den 13. November. Er ist damit einer von mehreren Tagen im November mit einer ernsten Bedeutung. In Marienborn fand die Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Platz vor der katholischen Kirche Im Borner Grund statt. Zuvor hielt Pfarrerin Helga Nose einen gut besuchten Friedensgottesdienst. Unter Mitwirkung von Gesangverein und Musikverein sowie der weiteren örtlichen Vereine wurde der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft gedacht. Der ursprüngliche Gedanke, dass es nur um Kriegstote geht, ist ein Stück erweitert worden, etwa um die Opfer von Rassismus.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge schlug den Gedenktag 1919 vor. 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt. 1925 war dann der erste richtige Volkstrauertag, 1926 fiel die Entscheidung, ihn zur jährlichen Einrichtung zu machen, genannt „Sonntag mit reichsweiter Staatstrauer“. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in den drei westlichen Besatzungszonen den Bedarf nach einem Volkstrauertag, der aber unterschiedlich terminiert wurde.

Der Musikverein 1966 Mainz-Marienborn wartete auf seinen Einsatz. Foto: Claudia Röhrich

Auf dem Kirchplatz stellten sich Abgeordnete der Vereine mit ihren Fahnen auf, vom Deutschen Roten Kreuz und von der Freiwilligen Feuerwehr Marienborn. Die Bläser versuchten ihre Metallinstrumente warm zu halten, kein leichtes Unterfangen bei nasskaltem Nebelwetter. Die Sänger hatten es da durchaus leichter mit ihren Stimmen. Das Denkmal von den zwei Weltkriegen, welches in den Treppenabgang eingearbeitet ist, war geschmückt mit einem großen Gedenkkranz samt Schleife. Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) genehmigte sich noch schnell eine Mikrofonprobe, bevor das Event startete.

Die Bläser stimmten ein gediegenes Auftaktstück an, darauf erklangen die gemischten Stimmen des Gesangvereins mit dem Lied „Gebt euch den Frieden in die Hand“. Bei nur einem Lied blieb es nicht, es folgte später noch „Unfriede herrscht auf der Erde“, schön begleitet von zwei Gitarristen. Vom Volkstrauertag muss ein starkes Signal für den Frieden ausgehen, so war die Liedauswahl durchaus gelungen.

Der Gesangverein 1876 Mainz-Marienborn sang zwei Lieder zum Volkstrauertag. Foto: Claudia Röhrich

Dr. Moseler hielt eine Ansprache zum Gedenktag. Er begrüßte alle der Reihe nach, gedachte der Toten, der allgegenwärtigen Kriege, die auch jetzt in Europa, in der Ukraine, toben. „Je länger der Krieg dauert, desto mehr hat man zu beklagen. Wir müssen auch von uns aus einen Betrag leisten.“ In diesem Jahr sprach für die Kirchen Dekan Markus Kölzer von der Katholischen Kirche bei der Gedenkfeier: „Ehrenmale erinnern uns an den Tag. Wir sollten das Leben wertschöpfen, wir trauern um die Opfer der Kriege“, sprach er. Die Bläser schlossen mit dem Stück „Der gute Kamerad“. Alle Bürger waren ebenfalls herzlich eingeladen, an der Gedenkfeier teilzunehmen.

 

Autor: Claudia Röhrich

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