HECHTSHEIM – Bei einer Gedenkstunde erinnerte Hechtsheims stellvertretende Ortsvorsteherin Birgit Zehe-Clauß (FDP) am Volkstrauertag gemeinsam mit Vertretern von Vereinen und Verbänden der Toten und Opfer von Krieg und Gewalt. Am Ehrenmal auf dem Friedhof legten sie und Jörg Hermann vom Landeskommando Rheinland-Pfalz sowie Reservist Daniel Schulte Kränze nieder.
Nie wieder Krieg, das sei nach den verheerenden Weltkriegen das Ziel für Europa gewesen. Eine Hoffnung, die am 24. Februar 2022 mit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine zerstört wurde, sagte Zehe-Clauß und mahnte: „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, Krieg und Gewalt sind die grausame Gegenwart.“ In der Ukraine herrsche der „Überlebenskampf gegen einen rücksichtslosen Aggressor“. Man habe in Europa gehofft, dass Bilder von zerbombten Städten, Toten, Flüchtlingen und Massakern sich nie mehr wiederholen würden, erinnerte die stellvertretende Ortsvorsteherin an die Millionen Toten der Weltkriege und die vielen Menschen, die im Ukrainekrieg bereits ihr Leben gelassen haben. Alle könnten einen Beitrag zum Frieden leisten, indem jeder seine Mitmenschen mit Achtung und Toleranz begegne. „Die Erinnerung an die Opfer von Gewalt und Kriegen ist ein Gedenken und eine Mahnung zugleich.“ Die Freiheit sei das große Recht der Menschheit, sagte Zehe-Clauß auch mit Blick auf die vielen Flüchtlinge, die Schutz suchten und ein sicheres Leben in Freiheit.

Pfarrer Adrian Ladner von der evangelischen Kirchengemeinde mahnte ebenfalls, der Mensch sei zu vielem fähig, zum Bösen, aber eben auch zum Guten. Somit sei jeder Mensch auch fähig, Frieden zu stiften und zu schaffen. Er erinnerte in seiner Ansprache auch an die dunkle Seite der Kirche, etwa, als sie zu Kreuzzügen aufbrach oder während des Naziregimes lange zu Massensterben und Vernichtung geschwiegen habe. Kaplan Levi Hinglo betete mit den bei der Feierstunde Anwesenden und nannte die Namen der im Jahr 2022 verstorbenen Hechtsheimer, bevor alle zum Abschluss ein gemeinsames „Vater unser“ sprachen.
Autor: kga