Aus Mangel an Kitaplätzen geboren - die Kita Spielkiste in Bretzenheim. Foto: kga

BRETZENHEIM – Wer das Haus Zeh in der Kirchenpforte betritt, kommt ins Staunen. Ein Klavier steht in der Ecke, überall hängen bunte Bilder und selbst gebastelter Schmuck aus unterschiedlichen Materialien, über einen mit Blumen und Tieren bunt bemalten Treppenaufgang geht es nach oben und über einen Flur hinaus in den Garten. Ein Paradies, mit vielen Nischen hinter Büschen, großen Steinen und Wurzelwerk, einem selbst gebauten Holzhaus und Beeten. Hier können Kinder toben und spielen und sich im eigenen Kräutergarten des Kindergartens „Spielkiste“ Kenntnisse in Anbau und Ernte von Nutz- und Zierpflanzen aneignen.

Die Kindergarteninitiative Bretzenheim feierte jetzt beim Sommerfest mit zahlreichen großen und kleinen Gästen den 30. Geburtstag der Spielkiste. Einer inzwischen festen Institution in der Bretzenheimer Kitalandschaft, 1992 aber aus einer Not heraus geboren, erzählte Jörg Schmidt, der schon bei der ersten Stunde dabei war. „Damals fehlten 150 Kindergartenplätze allein in unserem Stadtteil, so kam die Idee einiger Eltern auf, wir gründen selber einen Kindergarten.“ Marie-Luise Bonn, die damalige Ortsvorsteherin, unterstützte das Vorhaben, habe im Rathaus Tipps und Ratschläge gegeben und Kontakte hergestellt. „Wir brauchten Geld, wir brauchten Räume, wir brauchten Personal“, so Schmidt. Der damalige Sozialdezernent Willi Abts sorgte für Fördergelder. „Und mit 30.000 Mark, 25 Kindern und eineinhalb Erziehern ging es los.“ Erst im ehemaligen Raiffeisengebäude in der Wilhelmsstraße, dann, als klar war, dass das Erbe der Familie Zeh an die Stadt, Haus und Hof in der Kirchenpforte für Kinder genutzt werden sollte, erfolgte 1996 der Umzug.

Nach einem Umbau mit Unterbringung der Kinder im Restaurant des Hauses St. Georg entstand das, was die heutige Spielkiste ist, die von Ines Kistenpfennig als Vorsitzender seit fünf Jahren geleitet wird. „Wir haben hier einen Ort, an dem sich alle Wohl fühlen“, sagte sie und bedankte sich: „Alle sind mit Herzblut dabei.“ Die Nestgruppen- und die Gärtnerkinder warteten geduldig, bis die Großen ihre Ansprachen gehalten hatten. Dann stellten sie sich gemeinsam mit ihrer Erzieherin Almuth im Halbkreis auf, um ein einstudiertes Lied über all die schönen positiven Seiten der Spielkiste zu besingen. Dabei wurden sie auf der Gitarre begleitet. Eltern griffen zu Klanghölzern und Rasseln, und so sang alsbald ein großer Chor im Garten. Auf Tischen standen schon Getränke bereit, und an der Kuchentheke gab es eine große Auswahl zum Schlemmen.

Autor:   kga

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