Am Forsthaus könnte ein Gewerbegebiet entstehen. Foto: Oliver Gehrig

LERCHENBERG – Über den Sachstand „Interkommunales Gewerbegebiet am Ober-Olmer Forsthaus in Nachbarschaft zum Lerchenberg“ informierte sich der Ortsbeirat Lerchenberg in seiner jüngsten Sitzung. Dazu standen Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) und Franz Ringhoffer, Geschäftsführer der Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG), im Gremium Rede und Antwort.

„Wir sind eine jedes Jahr um 2000 Einwohner wachsende Stadt, in der viele Gewerbeflächen in Wohnbebauung umgewandelt wurden“, erläuterte Manuela Matz den Hintergrund und nannte als Beispiel das IBM-Gelände. Laut einer Studie von vor zwei Jahren würden 80 Hektar Gewerbefläche in 15 Jahren benötigt. „Der Gewerbepark Hechtsheim läuft voll, wir wollen den Unternehmen, die schon vor Ort sind, Erweiterungsmöglichkeiten bieten“, erläuterte Matz. Neben dem Bretzenheimer Areal an der Koblenzer Straße sei dazu das Grenzgebiet zwischen Ober-Olm und Lerchenberg am Forsthaus auserkoren worden. „Wir sind in einem ganz frühen Stadium“, betonte Ringhoffer. Die Gemeinde Ober-Olm wolle erst am Jahresende entscheiden, ob sie eine solche kommunale Zweckvereinbarung mit der Stadt Mainz eingehe. „Wir haben die Chance, gemeinsam ein modernes Gewerbegebiet zu realisieren.“ Das Ziel sei, die Wirtschaftskraft zu stärken und wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen. Diese rund 15 Hektar große Fläche zwischen Forsthaus und Medienberg komme in Betracht, da sie an zwei Landesstraßen liege. Bei der Planung müsse ein bis zwei Jahrzehnte in die Zukunft gedacht werden. „Diese Idee ist noch nicht in Stein gemeiselt“, betonte Ringhoffer.

Der Ortsbeirat hatte eine Reihe von Fragen und Anregungen. „Dieses interkommunale Projekt ist sehr spannend“, sagte Prof. Detlef Baum (SPD). „Wir können unsere Bedenken aber nur über die Stadt Mainz mitteilen.“ Markus Gillenberger (CDU) fragte, welche Gewerbeformen vorgesehen sind. Es gebe eine große Nachfrage von Handwerksbetrieben und von mittelständischen Betrieben, antwortete Matz. „Mir ist es wichtig, dass sich dort kein großes Logistikunternehmen ansiedelt“, betonte Nicole Krämer (SPD). Das sei nicht vorgesehen, so Matz. Andreas Michalewicz (CDU) wollte wissen, ob dort auch ein Wohngebiet denkbar sei. Auch das sei nicht geplant, antwortete Ringhoffer. Sabine Gieseler (Grüne) sieht Verkehrsprobleme aufkommen. „Die Kreuzung ist ein Nadelöhr.“ Eine Erschließung des Gewerbegebietes sei nur über die Autobahn möglich, ergänzte Horst Zorn (SPD). Auch er erwartet ein großes Verkehrsaufkommen, sollte das Projekt umgesetzt werden. Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) forderte, auch an die Erschließung des geplanten Radweges zu denken. Auch ein Anwohner äußerte in der Bürgerfragestunde seine Sorge über den wachsenden Verkehr. „Die Anregungen sind sehr gut, die nehmen wir alle mit“, versicherte Manuela Matz. Das sei alles im späteren Planungsprozess zu prüfen, bestätigte Franz Ringhoffer.

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.