BRETZENHEIM – Mit viel Vorfreude gehen die Handball-Frauen von Zweitligaaufsteiger SG Bretzenheim in die Saison 2022/2023. Das Team von Trainerin Ildiko Barna hat eine umfangreiche Vorbereitungszeit inklusive zahlreicher Testspiele gegen Ligakonkurrenten wie den ESV Regensburg und den FSV Mainz 05 hinter sich. „Wir haben gesehen, dass wir gut mithalten können“, bilanziert die erfahrene Trainerin. „Wir müssen uns nicht verstecken.“ Wichtig sei für die Ischn, körperlich dagegenzuhalten und die Rolle des Underdogs anzunehmen. „Wir haben leider nur eine Hanna Dankwardt“, betont Barna. Die Kreisläuferin ist für ihre körperlich robuste Spielweise bekannt, die in der Zweiten Bundesliga Usus ist.
Drei Spielerinnen haben das Team verlassen. Torfrau Nathalie Schlesinger, die mit 34 Jahren ihre Karriere beendet hat, sowie die linke Rückraumspielerin Vanessa Weber und Linksaußen Jana-Celina Herrgen, die beide sportlich kürzer treten wollen. Drei Neuzugänge sollen die entstandenen Lücken eins zu eins schließen. Torfrau Rixa Hahn kam vom ehemaligen Drittligakonkurrenten HSG Kleenheim-Langgöns. Barna: „Sie bildet mit Julia Wenselowski ein gutes Gespann im Tor.“ Ebenfalls aus Kleenheim wechselte Rückraumspielerin Ann-Sophie vom Hagen zu den Ischn. Sie sei ein ähnlicher Typ wie Vanessa Weber, so Barna. Dritte neue Spielerin ist Jugendnationalspielerin Alissa Werle (16), die sich auf Linksaußen die Einsatzzeiten mit SG-Torjägerin Linda Bach teilt. „Sie ist pfeilschnell und ein Riesentalent“, lobt Barna. Die SG Bretzenheim habe nicht das Geld und die Möglichkeiten, bundesligaerfahrene Spielerinnen zu holen. „Wir setzen auf den Teamgeist, der Teamzusammenhalt bleibt bestehen“, betont Barna. „Die Mannschaft hat Qualität und wir sind eingespielt. Aber wir müssen lernen, auch mit Niederlagen umzugehen.“ Als Problem sieht die Trainerin die einteilige Zweite Bundesliga mit dem hohen Zeit- und Kostenfaktor Reisen an. Das sei eigentlich nur für Vollprofis machbar. Sie plädiert für eine zweigeteilte Zweite Liga. Ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum angestrebten Ziel Klassenverbleib könnten auch die Zuschauer werden. Die SG-Fans hatten das Team vor allem in der Aufstiegsrunde sehr lautstark angefeuert. Nun hoffen die Ischn auf ähnliche Unterstützung in der Zweiten Bundesliga.
