Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) weihte das Kunstwerk „The Passage“ auf dem Münsterplatz ein. Foto: Claudia Röhrich

MAINZ – Im Sommer 2020 wurde ein Projekt der Kunst am Bau ausgeboten, für die städtebauliche Maßnahme „Neugestaltung Bahnhofstraße/Münsterplatz“. Nach Beendigung aller baulichen Arbeiten auf dem Münsterplatz und der Bepflanzung konnte das Kunstwerk an seinem Standort angebracht werden.

Das Kunstwerk „The Passage“ vervollständigt die Ausformung des Platzes und sticht gleichlaufend mit dem architektonischen Entwurf der zentral befindlichen Haltestation „Münsterplatz“ in einen fomvollendeten und scharfsichtigen Dialog auf dem Münsterplatz hervor. Zusammen mit der Künstlerin Kathi Kaeppel stellte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) bei der Einweihung das Konzept in Mainz vor. Grosse: „Es sag mal einer der Platz sei nicht gut gelungen. Das zeigt wie wichtig „Kunst am Bau“ ist. Elf neue Projekte hat es trotz Corona in 13 Jahren gegeben.“

Kathi Kaeppel (Jahrgang 1977) ist eine Künstlerin, die an Rauminstallationen arbeitet, in denen sie die Gebiete der Zeichnung und der animierten Zeichnung im Raum untersucht. In ihren Arbeiten diskutiert sie die Natur, die durch menschliche Interventionen beeinflusst wird und die Auswirkungen eines fehlenden Bezugssystems auf unser Handeln.

Für jede Arbeit schafft Kaeppel ein spezifisches Skalensystem und konstruiert Wahrnehmungslinien und Farben in einer räumlichen Choreografie, an der der Rezipient aktiv partizipiert. Die Installationen bestehen aus einzelnen Elementen, die zu einer immersiven Erfahrung von Zeichnung in Raum und Zeit zusammengesetzt werden. Mit Linien und Grundformen schafft sie Räume als Feld der Möglichkeiten.

Zusammen mit der Künstlerin Kathi Kaeppel stellte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) bei der Einweihung das Konzept des Kunstwerkes „The Passage“ vor . Foto: Claudia Röhrich

Ein graues metallenes Sideboard mit bunten Schiebetüren aus doppelten Plexiglastüren ziert dort am Münsterplatz einige Blicke auf sich. Doch einen Reim können die vorbei schlendernden Passanten darauf nicht machen. Nach seiner Umbildung soll der Münsterplatz, an der Einfallstraße gelegen, nun großartig sein. Versetzte Verteilerkasten soll dazu beisteuern, dass der Platz einen kulturellen Mehrwert gestatten kann.

Das Board trage nicht dazu bei, dass Passanten dort länger verweilen. Kunstobjekt geworden. Kathi Kæppel erklärte bei der Vorstellung des Werkes am Mittwoch, dass sie ortsbezogen hergestellt habe, indem sie den Münsterplatz über einige Zeit studiert und vorläufig den Platz vor Ort gezeichnet hat, dabei erfasste sie die lauten Verkehrsströme. Baldig fasste sie diese in eine Rundumblick vom Münsterplatz zusammen, diese Sicht ist nun in ihrem Kunstwerk zu sehen.

Dafür sonderte Kaeppel manche Verkehrsströme heraus und verschlüsselte sie in der Animation. So sind beispielgebend die Bewegungen eines Radfahrers als blauer Punkt, die eines Fußgängers eine rote Linie. Damit sollen die „Bewegungen, Ströme, Menschen und Verkehr“ bekundet werden, der Verteilerkasten werde so zum Fenster, äußerte sich die Künstlerin. Somit werde hiermit „ständige Veränderung des Platzes im Laufe der Zeit gezeigt“.

 

Autor: Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.