Im Jubiläumsjahr zeigt der Weisenauer Ruderverein, dass Laubenheim auf Kurs bleibt. Foto: Johannes Preyß

LAUBENHEIM – Laubenheim lebt. Seit 1.250 Jahren schon, um genau zu sein. Das wurde beim Umzug anlässlich der Jubiläumsfeier anschaulich unter Beweis gestellt. Wer neben einer mobilen Musikkapelle in voller Aktion herlaufen wollte, ein auch auf der Straße vollkommen fahrtüchtiges Schiff oder einen Ortsvorsteher als Johannes Gutenberg verkleidet sehen wollte, der hat beim Laubenheimer Festumzug einen regelrechten Aufmarsch der Höhepunkte geboten bekommen.

Sie steht für die Zukunft des Stadtteils: die Junge Generation der Laubenheimer beim Festumzug. Foto: Johanes Preyß

Am Beginn des Umzugs stand eine Versammlung am Laubenheimer Sportverein Alemannia, wo das bunte Aufgebot der örtlichen Vereine, Kindergartengruppen und Chöre bereits mit den Hufen scharten. Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter ließ auch nicht lange auf sich warten und erlöste sie bald: mit wenigen einleitenden Worten gab er den Startschuss für den Umzug.

Um 12 Uhr stehen die Teilnehmer erwartungsvoll auf dem Vereinsgelände Alemannia bereit. Foto: Johannes Preyß

Wer es sich, wie viele Laubenheimer, am Rande der Route, vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand bei strahlendem Sonnenschein bequem machte, hatte nun Gelegenheit Laubenheims ganzen Stolz der Reihe nach an sich vorbei ziehen zu lassen. Immerhin 28 Vereine waren repräsentiert und über 1.000 Teilnehmer feierten die lange Geschichte Laubenheims. Dabei waren neben zahlreichen musikalischen Beiträgen natürlich auch jede Menge „Helau“ Rufe zu vernehmen, wobei diese aus gegebenem Anlass auch immer wieder in der Variation „He-laubenheim“ erklangen.

Dabei war der Umzug nur der Höhepunkt in einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, die in Laubenheim an diesem Wochenende stattfanden. Bereits am Samstag hatte der FSV Laubenheim ein sportliches Programm geboten, der Kirchenchor war aufgetreten und sogar eine Posse wurde am Samstag gehalten. Das Thema 1.250 Jahre Laubenheim war das ganze Jahr schon präsent. Entsprechend auch das mittelalterliche Motto, das man nicht zuletzt an der authentischen Verkleidung des Ortsvorstehers als Johannes Gutenberg erkennen konnte.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Laubenheim spielte eine wichtige Rolle beim reibungslosen Ablauf des Umzugs. Foto: Johanes Preyß

Dennoch, die eigentliche Hauptattraktion waren die Kinder, die organisiert über Kindergarten, Schule oder Sportverein, den Erwachsenen die Schau stahlen. Hier waren die buntesten Kostüme und die lautesten „Helau“ Rufe zu hören.

Die Rhoirevoluzzer. Foto: Johanes Preyß

„Ich brauche nur daran zu denken, da krieg ich schon Gänsehaut.“, erzählt Werner Vollrath, Vorsitzender des Ehrenrats Alemannia, der mit seiner Frau für die Organisation des Umzuges verantwortlich war. Denn was man bei dem ganzen Trubel nicht sehen konnte, war die fast einjährige Planung hinter dem Umzug, der große Aufwand für die Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf sowie das große ehrenamtliche Engagement. Veranstalter war Norbert Riffel, Vorsitzender des Laubenheimer Vereinsringes, ausführender Organisator war die Familie Vollrath, mit Unterstützung zahlreicher Laubenheimer. „Das Wichtigste ist die Sicherheit“, erklärte Vollrath. Bei der Minimierung der Risiken war es gerade die Laubenheimer Kerbjugend, die eine besondere Rolle spielte: als sich die beachtliche Größe des Umzugs abzeichnete, verzichtete diese von sich aus darauf, repräsentativ am Umzug teilzunehmen, um sich vollständig auf die Sicherheit konzentrieren zu können.

Ziel des Umzugs war der Ortskern, wo der bunte Aufmarsch im Laubenheimer Park sein Ende fand. Dort wartete bereits eine Bühne samt Bierbänken und Pommesbuden und natürlich jede Menge weiterer Laubenheimer. In der Biergartenatmosphäre gab es dann erst mal Gelegenheit sich mit Bratwurst und Weinschorle vom Marsch zu erholen und dem nächsten Programmpunkt entgegenzufiebern. Dieser wurde mal wieder vom Laubenheimer Nachwuchs gestemmt, ab 14:30 Uhr gehörte die Bühne den Grundschülern und danach dem SAV Laubenheim. Den restlichen Sonntag wurde das Programm musikalisch geprägt durch Gesangsbeiträge des „maULKorbs“ und der „Rabensänger“, gefolgt vom Bläserensemble der Musikschule. Natürlich durfte als krönender Abschluss ein Beitrag von Laubenheims Ausnahmeensemble, dem „KAMEL“, nicht fehlen, das von Michael Horber, als musikalischer Ausklang, abgelöst wurde.

Gut gelaunt und erfrischt: die Jugend der KjG aus Laubenheim. Foto: Johanes Preyß

Durch den Umzug wurden gleich zwei Dinge unter Beweis gestellt: zum um einen natürlich die lange Tradition Laubenheims, aber ebenso, dass der Stadtteil dank seiner Bunten Bürgerschaft dem großen Engagement und besonders dem vielversprechenden Nachwuchs für die nächsten 1250 Jahre bestens gerüstet ist.

 

Autor: Johannes Preyß

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Ich komme ursprünglich aus München und lerne seit letztem Jahr Mainz mit großer Freude als Student kennen. Dafür bietet mir Journal LOKAL - die LOKALE Zeitung die perfekte Gelegenheit, denn als freier Journalist kann ich die Stadt immer wieder neu entdecken. Faszinieren lasse ich mich dabei von Politischen Themen, Fastnachtsveranstaltungen, sowie Vereinsarbeit gleichermaßen. Ich hoffe, dass ich diese Faszination unseren Lesern vermitteln kann.