Die Ischn bejubelten den Erfolg gegen das Spitzenteam Füchse Berlin. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM – Das war wirklich nichts für schwache Nerven: In einem packenden, mitreißenden Spiel siegte die SG Bretzenheim in einem wahren Handballkrimi in der 2. Bundesliga der Handball-Frauen gegen die favorisierten Füchse Berlin mit 29:28 (12:14). 410 Zuschauer hatten die gut gefüllte IGS-Halle in ein Tollhaus verwandelt. Der Jubel nach dem knappen, aber aufgrund einer kämpferischen und spielerischen Steigerung in der zweiten Hälfte verdienten SG-Sieg kannte bei den Spielerinnen und bei den Fans keine Grenzen. Nun liegt die SG drei Punkte vor den Abstiegsrängen und hat eine realistische Chance, die Klasse zu halten.

Die SG Bretzenheim (in Blau) spielte gegen die Füchse Berlin (in Rot). Foto: Oliver Gehrig

Die Ischn starteten stark und gingen nach Treffern von Ann-Sophie vom Hagen, Katharina Mack und Linda Bach mit 3:0 in Führung. Es folgte die fast schon obligatorische Schwächephase mit sechs Gegentreffern in Folge zum 3:6-Rückstand. Vor allem mit der schnellen, wendigen Niederländerin Lynn Molenaar (acht Treffer) hatten die Gastgeberinnen ihre Probleme. SG-Trainerin Ildiko Barna nahm die erste Auszeit. In der Folgezeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe bis zum 12:14-Halbzeitstand.

Nach dem Erfolg jubelten die SG-Spielerinnen im Kreis. Foto: Oliver Gehrig

In der zweiten Hälfte nahmen die Ischn eine entscheidende taktische Veränderung vor. Da es am Kreis und aus dem Rückraum heraus aufgrund der kompakten Deckung der Füchse und der groß gewachsenen Gegenspielerinnen kaum eine Lücke gab, versuchten es die Bretzenheimerinnen verstärkt mit Spielzügen über die beiden Flügel. Hier taten sich die beiden von der Bank kommenden Youngster Jana Stolle (drei Tore) und Alissa Werle (sechs Tore) hervor. Was die 16-jährige Alissa Werle auf Linksaußen zeigte, war nahezu sensationell: Mutig und entschlossen ging sie immer wieder durch und hatte bei sechs Treffern aus sechs Versuchen eine hundertprozentige Torquote. Die 16-Jährige erzielte die letzten drei Tore der Ischn und wurde so zur Matchwinnerin. Als die Berlinerinnen in der Schlussphase dann noch einen Siebenmeter an den Pfosten setzten, war der Sieg für die Ischn in trockenen Tüchern. Der Rest war Riesenjubel in der IGS-Halle. Die Spielerinnen feierten den Erfolg mit den Fans mit einer „Humba“.

Die Ischn dankten ihren Fans für die Unterstützung. Foto: Oliver Gehrig

„Das war bisher mein bestes Spiel“, sagte Alissa Werle auf Nachfrage unserer Zeitung nach der Partie. „Von Wurf zu Wurf habe ich mehr Selbstvertrauen bekommen.“ Und Kapitänin Katharina Mack ergänzte: „Unser Plan, in der zweiten Hälfte mehr über die Außen zu spielen, ist voll aufgegangen. Wir hoffen, dass wir diesen Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen können.“

SG Bretzenheim: Julia Wenselowski, Rixa Hahn – Carina Gangel (2), Kim Quetsch (2), Alissa Werle (6), Josefine Schneiders (3), Linda Bach (2), Lea Helle (2), Isa Graebling, Katharina Mack (3/1), Ann-Sophie vom Hagen (4), Jana Stolle (3), Hanna Dankwardt, Josi Dingeldein (2), Michelle Köhler; Trainerin: Ildiko Barna

 

Autor: Oliver Gehrig

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