So sieht ein Entwurf des Marienborner Vorplatzes aus. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Die geplante Umgestaltung des Platzes vor der Ortsverwaltung war nun Thema in Marienborn. Im Sitzungsraum des Deutschen Rotes Kreuzes in der Ortsverwaltung Marienborn stellte Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Hartmut Raible den Entwurf vor, der in den städtischen Gremien zur Abstimmung gestellt werden soll.

Der Platz vor der Marienborner Ortsverwaltung bietet seit Jahren ein bedrückendes Bild. Er lässt Aufenthaltsqualität missen, geplant sind „weniger Pkw und Zufahrten“. Jetzt ist endlich Fluss in den Sachverhalt gekommen, nachdem der Ortsbeirat Marienborn seit Jahren die Aufwertung des Platzes verlangt hatte. Es sollte ein Planungskonzept für die Neuordnung des Platzes angefertigt werden. Am 21. Dezember 2022 kam der Ortsbeirat zusammen zu einer ersten Bürgerbeteiligung, um Meinungen und Ideen zusammenzutragen, jetzt im zweiten Teil sollten der reale Grundriss und andere Ansichten dargestellt werden. Dieser, so Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP), soll dann zur Abstimmung in die städtischen Gremien gehen.

Der Marienborner Ortsbeirat und der Ortsvorsteher haben daher nun mit interessierten Bürgern das Planungskonzept für den Umbau des Platzes vor der Marienborner Ortsverwaltung diskutiert. Nachdem Hartmut Raible von RAIBLE. Landschaftsarchitekten + Ingenieure AKRP / DGGL seine anschauliche Präsentation beendet hatte. Seine Planungen zeichnen sich durch eine zeitgemäße, aber keineswegs unterkühlte Klarheit aus.

Von der Veranstaltung war nur Monika Dötsch von der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) zugange, Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) ließen sich entschuldigen. Dr. Moseler fungierte bei der Vorstellung als Moderator.

Für mehr Qualität auf dem Platz sorgen auch die Materialien, die verbaut werden. Da ist erstmal das Pflaster mit den Maßen 60 x 30 Zentimeter in Anthrazit, gegebenenfalls zweifarbig. „Damit ein bisschen Lebendigkeit drin ist“, so der Landschaftsarchitekt. Es wird von der Gehwegseite hälftig bis hin zum Gebäude der Ortsverwaltung, dann um die Ortsverwaltung herum verlegt und endet am Grundstück des DRK. Der Gehweg bekommt wegen der besseren Befahrbarkeit Rundbords.

Die vier Bügel für die Fahrradständer sind aus Edelstahl-Rechteckrohr und werden in die wassergebundene Decke eingearbeitet. sie stehen am Hochbeet, welches aus Cortenstahl gefertigt wird. Der Briefkasten der Firma Renz ist mit einer Freisprecheinrichtung versehen, er ist außen am Vorhaus montiert. Der Schaukasten aus Edelstahl ist beleuchtet, er ist außen am Aufzug montiert.

Für die Bänke sind Muschelkalkblöcke vorgesehen, obenauf mit einer Holzlattung mit und ohne Lehne, eine längere Bank ohne Lehne wird längs des Gehweges „Am Borner Grund“ und der wassergebundenen Decke platziert. Rechts daneben steht eine Stele mit dem Hinweis auf die Zahnärztin, die Ortsverwaltung und das DRK. Die Zahnärztin tat kund, dass sie ein Schild an der Straße haben muss, welches unter anderem die Öffnungszeiten ausweist.

Zwei Mastleuchten stehen linker Hand in einem rechteckigem Heckenboskett aus Taxus/Eibe, genau wie der Fahnenmast. Beim Aufzug und im Eingangsbereich der Ortsverwaltung sind weitere Lichtpunkte vorgesehen. Die Hecke ist unterteilt mit einer Sitzbank mit Lehne. Eine dritte, kürzere Bank befindet sich unter dem Vordach der Ortsverwaltung.

Die Höhe des Hochbeetes wurde erfragt, das Beet wird eine Höhe von 1.60 Meter aufweisen und links an die Häuserwand anschließen, mit einem Pflasterstein Abstand. Schatten verträgliche Stauden werden gut unter den Platanen wachsen. Unter den beiden Platanen sind auch wieder Pkw-Abstellflächen mit einer wassergebundenen Decke vorgesehen: allerdings nicht mehr fünf, sondern nur noch drei. Menschen mit Behinderung können sich freuen, ein etwas breiterer Abstellplatz wird für sie reserviert. Die Parkdauer schrumpft auf eine Stunde. Es wurde angeregt, die Bänke mit Armlehnen auszustatten.

Ein taktiler weißer Leitstreifen führt zur Ortsverwaltung hin. Kurz vor dem Aufzug leitet er die Sehbehinderten bis unters Vordach der Ortsverwaltung. Die Müllgefäße befinden sich links neben der Ortsverwaltung, verdeckt durch den Aufzug.

Raible hat den Plan in verschiedenen Perspektiven ausgearbeitet, um den Bürgern es zu erleichtern, sich in das Projekt hineinzuversetzen. Auch ein Beleuchtungsplan war dabei. Leuchten, die den Anforderungen von umweltverträglichen Eigenschaften entsprechen, lenken ihr Licht zielgerichtet auf die Nutzfläche, hier die Zufahrten, Gehwege und Parkplätze. Dadurch werden neben Menschen auch Tiere und Pflanzen vor schädlichen Lichtimmissionen geschützt.

Der Vereinsring möchte den Platz für die Kerb Mitte September nutzen. Raible hält  einen  Baustart in den Sommerferien für ideal, falls die Genehmigung des Stadtrates bis dahin vorliegt. Veranschlagt sind für das Projekt etwa 400.000 Euro. Am 3. Mai soll das Vorhaben im Ortsbeirat abschließend behandelt werden, einschließlich der Anregungen aus der Bürgerbefragung, so der Ortsvorsteher.

 

Autorin: Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.