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Naturschutz contra Stadtplanung

MOMBACH – Mehr als überrascht waren die Ortsbeiratsmitglieder und viele Mainzer Bürger, als sie bei der Ortsbeiratssitzung in Mombach über die bereits teilweise durchgeführten und auch weiterhin geplanten Rodung von Bäumen zugunsten des Neubaus der Lemmchenschule informiert wurden.

Insgesamt sollen über 140 Bäume gefällt werden, rund 37 Bäume sind bereits gefällt. Das Brisante daran ist, dass rund 100 Bäume der zu rodenden Fläche eigentlich geschützt sind. Naturschutzverbände wie auch die Mainzer Bürger fühlen sich von der Stadt Mainz übergangen und vor vollendete Tatsachen gestellt.

„Die zuständigen Dezernentinnen für Bau und Umwelt müssen uns –dem Ortsbeirat Mombach, den Naturschützern, aber vor allem auch den Anwohnern- endlich Rede und Antwort stehen. Eine frühzeitige und transparente Einbeziehung der Bürger sehe ich als überfällig an“, so Ortsbeiratsmitglied Kurt Mehler (Freie Wähler) nach der letzten Sitzung im Mombacher Ortsbeirat. „Ich war doch ziemlich überrascht, wie die Vertreter der Stadtverwaltung auf die Kritik von Ortsbeiratsmitgliedern, Naturschützern des Arbeitskreises Mombach und rund 100 Anwohnern reagierten. Auch wenn sich die Vertreter der Stadt für die bisher fehlende Transparenz entschuldigt haben: Die vorliegende Planung, Verkehrsführung, und insbesondere die eigenmächtige Baumfällung findet nicht meine Zustimmung! Leider fühle ich mich an die Vorgehensweise bei der Sanierung der Hauptstraße erinnert.”

Dort wie hier fehle es an Transparenz und Bürgerbeteiligung. Auch im Hinblick auf die ambitionierte Zeitplanung fehle bisher der notwendige Dialog mit Anwohnern und Ortsbeirat. „Bei mir besteht die Befürchtung, dass entgegen der Beteuerung der Stadt bereits ein fertiger Plan in der Schublade liegt, der nun gnadenlos umgesetzt würde. Dies zeigten schon die teilweise bereits vollzogenen Baumfällungen“, so Mehler.

„Immerhin sind rund 10 Jahre Bauphase zu erwarten. Mit der nun vorliegenden Planung wird die Hoffnung, dass z.B. ausreichender Parkraum für Baufahrzeuge und Anwohner während der Bauphase geschaffen wird, im Keim erstickt. Auch die Ausführung der Ersatzpflanzungen nach den stattgefundenen ersten Baumfällungen sind sehr verschwommen und wenig konkret. Transparenz und Perspektiven für die Anwohner stelle ich mir anders vor.”

„Da erwarten wir und bestimmt auch die restlichen Mainzer Bürger sich deutlich mehr Engagement von unseren hauptamtlichen Dezernenten“, sind sich Ortsbeiratsmitglied Kurt Mehler und Kreisvorsitzender Christian Weiskopf einig.

 

Autor: red

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