Drei verschieden lange Rundwege führen durch den Lennebergwald. Foto: Mandy Kramer

GONSENHEIM – Die Temperaturen werden milder, die Sonne lässt sich wieder länger blicken, ein frühlingsfrischer Duft liegt in der Luft – der Lenz ist da!

Das Erwachen der ersten Jahreszeit lässt sich auch im Naherholungsgebiet Lennebergwald beobachten. Das unter Naturschutz stehende Gebiet umfasst rund 700 Hektar und ist somit das größte Waldgebiet in Rheinhessen. Der Lennebergwald erstreckt sich zwischen den Mainzer Stadtteilen Finthen und Gonsenheim, der Gemeinde Budenheim und dem Ortsteil Uhlerborn der Stadt Ingelheim am Rhein. Da das Gebiet um Mainz zu den trockensten und wärmsten Distrikten Mitteleuropas gehört, leben im Lennebergwald zahlreiche Tiere und Pflanzen, deren Vorkommen in Deutschland ansonsten sehr selten ist. Aufgrund der klimatischen Bedingungen und besonderen Bodenverhältnisse, nämlich Kalkflugsande, wird die Erhaltung einer charakteristischen Steppenvegetation und Tierwelt ermöglicht. Die Kiefern-Steppenwälder bieten Lebensraum für seltene Insektenarten wie Sandlaufkäfer, Wildbienen und blauflügelige Ödlandschrecken. Weitere Kennarten von Kiefern-Eichen-Mischwäldern sind zudem die Pflanzen Küchenschelle oder rotes Waldvögelein.

Schneeglöckchen sind die ersten Boten des Vorfrühlings. Foto: Mandy Kramer

Zu den sehenswerten Kulturdenkmälern des Lennebergwaldes zählen das Schloss Waldthausen, die alte sowie die neue St.-Wendelinus-Kapelle, der Lennebergturm und die Wasserbehälter in Budenheim und Gonsenheim. Die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle am Gonsenheimer Waldrand stellt zudem einen beliebten Start- und Zielpunkt für Jogger, Spaziergänger und Nordic-Walker dar. Drei unterschiedlich lange Laufstrecken sind im Lennebergwald ausgeschildert und werden bei den aktuellen Frühlingstemperaturen eifrig genutzt. Manch einer hat dem Winterspeck den Kampf angesagt und powert sich beim Joggen aus; manch anderer entdeckt beim achtsamen Schlendern bereits die ersten Knospen und Blüten am Wegesrand.  Der kürzeste Rundweg, gesponsert von der AOK-Gesundheitskasse, umfasst 6,16 Kilometer und hat einen weitgehend flachen Verlauf. Die grün markierte Strecke ist optimal für Lauf-Einsteiger. Die rote Strecke von „GO! Express & Logistics” umfasst 10, 16 Kilometer und ist für fortgeschrittene Läufer geeignet. Der längste Rundweg ist gelb markiert und eignet sich für erfahrene Läufer. Er umfasst 15,78 Kilometer und wurde von der Lokalen Zeitung Mainz gesponsert. Zum Dehnen der Muskulatur hat das Forstrevier Lenneberg an der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle, am Lennebergplatz in Gonsenheim und am Parkplatz am Horn in Budenheim Dehnbalken aufgestellt. Mehrere Schutzhütten entlang der Wegstrecken laden zudem zum Picknicken und Verweilen ein.

Erste Knospen treiben bereits. Foto: Mandy Kramer

Wer aktuell zur Abenddämmerung am Waldesrand unterwegs ist, kann zudem ein imposantes Naturschauspiel beobachten: Zahlreiche Kröten sind aus ihrem Winterschlaf erwacht und auf Wanderung zu ihrem Laichgewässer. Dabei lassen sich die Männchen huckepack auf dem Rücken der Weibchen tragen und warten teilweise tagelang am Wegesrand auf ihre „Herzenskröte.”

Ob huckepack oder zu Fuß auf Wanderschaft – ein Besuch des Lennebergwaldes lohnt sich zu jeder Jahreszeit – doch vor allem im Frühling, wenn das Leben neu erwacht, umhüllt das Mainzer Naturschutzgebiet seine Gäste mit einer ganz besonderen Magie.

 

Autorin: Mandy Kramer

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Als zugezogene Mainzerin schreibe ich seit Juni 2021 für Journal LOKAL - die LOKALE Zeitung und berichte größtenteils aus den Stadtteilen Gonsenheim und Finthen. Darüber hinaus mache ich auch gerne journalistische Abstecher in andere Mainzer Stadtteile, wie z.B. nach Drais, Mombach, Marienborn, Lerchenberg und in die Neustadt. Meine Themengebiete sind sehr vielfältig; ich berichte jedoch besonders gerne über naturverbundene Themen sowie über Kunst und Kultur. Neben meinem Studium der sozialen Arbeit verbringe ich meine Freizeit am liebsten in den Mainzer Naherholungsgebieten.