Bis September soll hier die Containerschule für das neue Mombacher Gymnasium aufgebaut werden – als Auftakt eines mehrere Jahre dauernden Großprojekts zur Gesamtumgestaltung des Schulgeländes. Anwohner krisitieren die damit verbundenen Baumfällungen. 37 Bäume mussten bereits im Februar weichen. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

MOMBACH – Auf dem Schulgelände Am Lemmchen haben die Vorbereitungen zum Aufbau der Containerschule für das neue vierzügige Gymnasium im Mombach begonnen. Am 2. September soll in der Interimsschule der Unterricht für 110 Fünftklässler beginnen, kündigte Gilbert Korte, Leiter der Gebäudewirtschaft Mainz im Ortsbeirat an. Vier Jahre lang werden alle Gymnasiasten in der Containerschule unterrichtet, zum Schuljahresbeginn 2027 soll der Neubau des Gymnasiums fertig sein. Baustart für das dreistöckige Gebäude soll Ende 2024 sein.

Danach werden Schritt für Schritt auch die Schulgebäude von Grundschule und Realschule plus bis 2029 durch Neubauten an anderer Stelle auf dem Gelände ersetzt,  außerdem sollen bis 2032 zwei Drei-Felder-Sporthallen und eine Mensa neu entstehen, und ganz zum Schluss gibt es schließlich noch einen neuen Sportplatz  für die drei Schulen – und das alles bei laufendem Schulbetrieb.

Voraussichtlich knapp zwölf Jahre wird sich das Gesamtprojekt  laut Korte hinziehen, der es als “größtes, spannendstes und interessantestes Schulprojekt” in Mainz bezeichnete. Dass gleich zu Beginn der Arbeiten auf dem Schulgelände eine größere Anzahl vom Bäumen gefällt wurde, kritisierten Anwohner in der Sitzung. Insgesamt waren rund 50 Mombacher ins Haus Haifa gekommen, um sich über die Planungen für das Großprojekt zu informieren, das Korte schon vor gut einem Jahr zum ersten Mal detailliert und mit Lageplänen in dem Gremium vorgestellt hatte.

Korte betonte, dass auf dem Gelände nur dort Bäume gefällt werden, wo es zwingend notwendig sei. Jedoch sei es ein Fehler und so auch nicht geplant gewesen, dass die Baumfällungen begonnen hätten, bevor die Öffentlichkeit informiert worden sei. Das Unternehmen habe mit den Fällarbeiten eine Woche früher begonnen als vereinbart, sagte Korte und bat dafür um Entschuldigung.

Alle Beteiligten hätten unter großen Zeitdruck gestanden, um die Arbeiten vor Ende Februar zu beenden – denn jeweils ab 1. März  verbiete das Naturschutzgesetz das Fällen von Bäumen, so dass sich die Eröffnung des Gymnasiums dann um ein ganzes Jahr verschoben hätte. Die 110 Schulplätze würden jedoch bereits ab diesem Jahr für die Gymnasialversorgung in Mainz dringend gebraucht. Knapp 70 Prozent der künftigen Schüler des neuen Gymnasiums kommen laut Korte aus Mombach und Gonsenheim.

20 Bäume sind laut Korte für die Interims-Containerschule gefallen, weitere 17 für Leitungstrassen zur Versorgung des Neubaus und der Containerschule. Dafür sind insgesamt 69 Ersatzpflanungen geplant. Wo genau, sei noch nicht abschließend geregelt. Aber sie sollten möglichst in der Nähe des bisherigen Standorts neu gepflanzt werden.

Korte informierte auch darüber, dass in den kommenden zehn Jahren während der einzelnen Bauabschnitte insgesamt weitere 105 Bäume gefällt und durch insgesamt 235 Ersatzpflanzungen ausgeglichen werden sollen. 90 davon werden wieder auf dem Schulgelände stehen – zwischen den Neubauten. “Es ist auch schon festgelegt, welche Baumarten als Ersatzpflanzungen genommen werden”, sagte Korte. Die Planungsgruppe habe sich intensiv damit auseinandergesetzt, Bäume auszuwählen, die Trockenheit und Hitze gut standhalten.

Voraussichtlich im Mai werden laut Korte die 300 Container für die Interimsschule angeliefert, die am unteren Ende des Geländes neben den Sportplatz aufgebaut wird. Da die Transporter mit den Containern nicht durch die verwinkelten Straßen des benachbarten Wohngebiets passen, wird in dieser Zeit eine provisorische Öffnung zwischen Karlsstraße und Mombacher Kreisel angelegt. Rund drei Wochen lang, und in jeder der drei Wochen an jeweils zwei bis drei Tagen werden die Container auf diesem Weg über die Karlsstraße zum Schulstandort gebracht. “Wir haben Testfahrten gemacht, und das klappt”, berichtete Korte. Wenn die Container alle vor Ort sind, wird die Verbindung zum Kreisel wieder geschlossen. Die weitere Erschließung der Baustelle wird von der Straße Am Lemmchen aus über eine Baustraße erfolgt.

Kritik gab es aus dem Ortsbeirat und von den Anwohnern an der geringen Zahl der künftigen Parkplätze auf dem Schulgelände und den Haltestellen für die Schulbusse. Von derzeit 34 Parkplätzen soll die Zahl gemäß der Mainzer Stellplatzsatzung demnach auf lediglich 80 wachsen. “Wir wissen, dass das in der Praxis immer viel zu wenig ist, weil allein für das Gymnasium 120 Lehrkräfte neu hinzukommen”, sagte Korte. Er kündigte an, sich über ein Parkdeck und eine Stichstraße für den künftigen Schülerverkehr Gedanken zu machen, um die schon heute schwierige Verkehrssituation Am Lemmchen zu entschärfen.

 

Autor: red

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