Der ökumenische Blockflötenkreis und das Blockflötenensemble Klangfarbe spielten zusammen im ev. Gemeindehaus Gonsenheim. Foto: Mandy Kramer

GONSENHEIM – Viele Familien und Interessierte folgten der Einladung des Blockflötenkreises Mainz-Gonsenheim sowie dem Blockflötenensemble Klangfarbe und besuchten das musikalische Märchen „Der kleine Stern”. Die rund einstündige Veranstaltung war kostenfrei und wurde im evangelischen Gemeindehaus in der Friedensstraße ausgetragen. Die musikalische Reise umfasste zwölf Lieder, welche mit kindgerechten Erzählpassagen alternierten. Der Verfasser des Märchens, Johannes Bornmann, ist zugleich ein befreundeter Bekannter der Musiklehrerin und Musikpädagogin Beate Hassinger.  Im Jahr 2008 gründete Hassinger  das Blockflötenensemble Klangfarbe und unterrichtet in der gleichnamigen Musikschule neben Blockflöte auch Klavier. Sie habe das musikalische Märchen bereits mehrmals an verschiedenen Orten aufgeführt, doch „nirgendwo strahlt der kleine Stern so schön wie in Mainz”.

Zusammen mit den neun FlötistInnen des ökumenischen Blockflötenkreises Mainz-Gonsenheim gaben insgesamt knapp 20 Musikerinnen und Musiker, darunter sechs Kinder und Jugendliche, ihre Flötenkünste zum Besten.  Dabei waren von Sopranino- bis Subbassblockflöte alle Flötentypen vertreten. Der Blockflötenkreis wurde während einer ökumenischen Familienfreizeit in Südtirol 1989 gegründet und spielt seither Stücke verschiedener Epochen in Gottesdiensten. Die Proben finden immer dienstags um 18.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Friedensstraße statt. Ansprechpartnerin ist ebenfalls Musiklehrerin Beate Hassinger.

Mit märchenhafter Stimme erweckte die Erzählerin Sabine Kluge die Geschichte des kleinen Sterns zum Leben. Dieser begab sich auf die Suche nach seiner eigenen Melodie und hatte auf seiner Reise viele lehrreiche Begegnungen. Zuerst traf er auf einen Chinesen, welcher ihm ans Herz legte, Menschen, Tiere, Pflanzen und Steine kennenzulernen. „Wenn du es eilig hast, so verweile erst ein wenig”, gab er dem kleinen Stern als Rat mit auf den Weg. Danach begegnete er einem Bären, welcher sich einsam fühlte, da alle Angst vor ihm hätten. Der kleine Stern jedoch war mutig und freundete sich mit dem großen Waldbewohner an. Bei dem anschließenden Lied über die Begegnung mit dem Bären kam ein eindrucksvolles Instrument zum Einsatz: der Subkontrabass. Die weltgrößte Flöte, gedruckt in Fulda und gekonnt gespielt von Hassinger, erschuf wohlklingende tiefe Töne, bei denen andere Blasinstrumente an ihre Grenzen kommen.

Filigrane Töne bereicherten die Ohren der Zuhörer anschließend bei dem Lied über die Begegnung zwischen dem kleinen Stern und einer Rose. Danach ging die Reise weiter bis hin zu einer Höhle, welche von einer Schlange bewacht wurde. Der kleine Stern schaffte es, unversehrt in die Höhle zu gelangen und fand in deren Innern einen hell erleuchteten Raum. Neben einem wunderschönen Kristall in dessen Zentrum traf er zudem auf eine gute Fee, welche ihm riet: „Finde das, was dich mit allem verbindet.”  Nach dem Aufenthalt in der Höhle ging das Abenteuer des kleinen Sterns weiter. Ein Löwe, ein Stier und ein Engel dienten ihm als Wegweiser und der kleine Stern rettete einen Adler vor dem Verdursten. In einem Tempel auf einem hohen Berg kamen ihm alle vergangenen Begegnungen ins Bewusstsein und er verspürte eine innere Verbundenheit mit der Welt. Auf seiner Reise hatte der kleine Stern wichtige Eigenschaften wie Mut und Hilfsbereitschaft gelernt und konnte nach seinen lehrreichen Erfahrungen wieder zu den anderen Sternen, seinen „himmlischen Geschwistern” emporschweben. Da er nun seine Melodie gefunden hatte, strahlte er heller denn je am Sternenhimmel.

Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bedankten sich im Anschluss an das musikalische Märchen mit einem lang anhaltenden Applaus und wertschätzenden Worten. Darüber hinaus wurden die beiden Spendenkörbe am Ende der Veranstaltung gut gefüllt. Der gesamte Erlös kommt der Lebensmittelausgabe „Brotkorb Gonsenheim” zugute.  Zudem konnten liebevoll gestaltete Bilderbücher mit der Geschichte des kleinen Sterns als Andenken an den unterhaltsamen Nachmittag erworben werden. Hassinger machte darüber hinaus auf eine musikalische Veranstaltung in der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle aufmerksam, welche am Ostermontag um 15 Uhr stattfindet.

 

Autorin: Mandy Kramer

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Als zugezogene Mainzerin schreibe ich seit Juni 2021 für Journal LOKAL - die LOKALE Zeitung und berichte größtenteils aus den Stadtteilen Gonsenheim und Finthen. Darüber hinaus mache ich auch gerne journalistische Abstecher in andere Mainzer Stadtteile, wie z.B. nach Drais, Mombach, Marienborn, Lerchenberg und in die Neustadt. Meine Themengebiete sind sehr vielfältig; ich berichte jedoch besonders gerne über naturverbundene Themen sowie über Kunst und Kultur. Neben meinem Studium der sozialen Arbeit verbringe ich meine Freizeit am liebsten in den Mainzer Naherholungsgebieten.