Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter eröffnete die Ausstellung. Foto: Oliver Gehrig

LAUBENHEIM – Auf eine interessante Spurensuche können Geschichtsinteressierte in der neuen Ausstellung „Von der Steinzeit bis zu den Anfängen des Dorfes Laubenheim“ gehen, die jetzt anlässlich der Festreihe „1250 Jahre Laubenheim“ im Jubiläumsjahr im Trauzimmer des Laubenheimer Rathauses am Longchamplatz 1 eröffnet wurde. Sie zeigt archäologische Zeugnisse aus mehreren Jahrtausenden.

Dieser Läuferstein stammt aus der Jungsteinzeit. Foto: Oliver Gehrig

„Unterhalb der Kirche wurde gegraben und man fand Grabfunde von vor 7000 Jahren – das ist eine Sensation“, sagte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter, der rund 50 Gäste zur Ausstellungseröffnung im kleinen Museum begrüßte , darunter Dr. Ronald Knöchlein vom Landesamt für Denkmalpflege, Museumsleiter Fritz Berena und Ortschronist Jupp Heck. Er dankte Knöchlein für die umfangreiche Vorbereitung sowie den Museumsverantwortlichen und der AG Historisches Laubenheim. „Die eigentlichen Anfänge Laubenheims liegen gut 250 Jahre vor den eigentlichen Urkundendaten in der fränkischen Zeit“, erläuterte Dr. Knöchlein. Bei Grabungen im Jahr 2013 im Songartweg seien die Funde aus der fränkischen Zeit zu Tage getreten. „Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit und fränkische Zeit: Wir bieten einen Überblick in chronologischer Reihenfolge“, betonte Knöchlein. Alle dargebotenen Funde seien noch nie gezeigte Laubenheimer Originale.

Diese Funde stammen aus dem fränkischen Gräberfeld am Songartweg. Foto: Oliver Gehrig

Die Funde sind in drei je 150 Kilogramm schweren Vitrinen im Trauzimmer ausgestellt. Die Jungsteinzeit (5500 bis 2300 vor Christus) ist mit einem Läuferstein zum Getreidemahlen vertreten. Eine Keramik aus einem Brennofen um 100 vor Christus stammt aus der jüngeren Eisenzeit (470 bis 20 vor Christus). Porzellan aus der Römerzeit (20 vor Christus bis 460 nach Christus) stammt aus einer Villa am Kalkofenweg. Die Klinge einer Wurfaxt und ein Tongefäß wurden im fränkischen Gräberfeld im Songartweg gefunden.

Die Ausstellung im Laubenheimer Rathaus ist bis zum 23. Juli zu den Öffnungszeiten der Ortsverwaltung zu besichtigen. Einen Vortrag „Laubenheim: Die Anfänge aus archäologischer Sicht“ mit Dr. Ronald Knöchlein gibt es am Freitag, 21. Juli, um 18 Uhr.

 

Autor: Oliver Gehrig

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