INGELHEIM – Es war eine spektakuläre Show-Performance, die die Künstlerinnen und Künstler bei „Upside Down – Streetdance meets Classic“ auf die Bühne in der Ingelheimer kING zauberten: Streetdance und klassische Musik, Akrobatik und Pantomime – dazu imposante Lichtinstallationen und Bühneneffekte, die den Saal in mystisches Licht tauchten. Es war in jeder Hinsicht eine aufsehenerregende Show, die dem Publikum geboten wurde. Die erste Eigenproduktion der Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (IkUM) stellte alles auf den Kopf.

Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach
Die Bühne hatte Regisseur Enno-Ilka Uhde mitten im Saal platziert. Vor den Augen des Publikums entstand ein künstlerisches Universum, das sich permanent veränderte. Jede Szene in der 90-minütigen Multimedia-Show hielt eine Überraschung bereit. Nichts war vorhersehbar, alles im Wandel.

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Auf- und Abgänge der Künstlerinnen und Künstler führten wie Straßen durch den Zuschauerraum und schufen so ein Streetdance-Setting. Tänzer Ukay, ein Star der Hip-Hop-Szene, legte gemeinsam mit der rund 50-köpfigen Tanzcrew Own Risk eine rasante Performance aus Tempo, Rhythmus und Akrobatik aufs Parkett. Dazu kamen überraschende Effekte, bunte Masken und extravagante Requisiten – wie überdimensionale Flügel oder ein großes grünes Nilpferd, das durch den Saal getragen wurde.

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Während die vielköpfige Streetdance-Crew Own Risk den Saal mit rasanten Choreografien zum Beben brachte, entführten die Performance-Künstler Ekaterine Robakidze, Ucha Birkadze und Lino Da Silva das Publikum in eine mimodramatische Traumwelt. Das Trio präsentierte eine grandios inszenierte Ménage-à-trois, die sich wie in Zeitlupe auf der Bühne entwickelte und zum Schmunzeln anregte.

Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach
Modest Mussorgskis Komposition „Bilder einer Ausstellung“ lieferte den roten Faden für die Show-Performance, die von Cellist Vasily Bystrov und Pianist Manuel Seng meisterhaft begleitet wurde. Für ein visuelles Feuerwerk sorgten die animierten Bilderwelten, die während der Show auf die Wände des Saals projiziert wurden. Die Projektionen korrespondierten nicht nur mit dem Geschehen auf dem Parkett, sie erzeugten auch die Illusion einer sich bewegenden Bühne.

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Die vielschichtige Multimedia-Show in der kING war gespickt mit musikalischen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Anspielungen, die Regisseur und Performance-Designer Uhde in seine Inszenierung einfließen ließ. Kurz vor Schluss dann noch ein eindrücklicher Friedensappell, den Uhde mit Mussorgskis letztem Stück aus dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ verknüpfte. „The Gate of Kiev“ (Das Tor von Kiew) erschien als Projektion an den Wänden, während Friedenstauben auf der Bühne tanzten. „Nur die Kunst kann uns retten“ war die zentrale Botschaft, die Uhde mit seinem beeindruckenden Gesamtkunstwerk vermittelte, das eigens für Ingelheim konzipiert und erarbeitet worden ist.

Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

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Autor: red