Autorin und Malerin Simone Frieling mit ihrem Buch und dem Blumenstrauß. Foto: Sophie Ober

HECHTSHEIM – Wenn in der heutigen Zeit an die Vergangenheit gedacht wird, stolpert man immer wieder über einige Namen, die auch heute noch ihre besondere Geschichte erzählen und uns bestimmte Dinge lehren. Von Wissenschaftlern bis hin zu Politikern, über Kriegshelden und Poeten. Von alten Menschen bis zu jungen.

So auch die 21-jährige Sophie Scholl, die auf Grund ihres starken Strebens nach Frieden und Freiheit und ihrem Sinn für Vernunft, in einer Zeit, in der eigenständiges Denken, besonders als Frau, strengstens untersagt war, viel zu früh ihr Leben lassen musste. Simone Frieling widmete Sophie Scholl anlässlich ihres 100. Geburtstags vor zwei Jahren das Buch „Sophie Scholl – Aufstand des Gewissens“, welches sie bei dem langersehnten Literaturfrühstück in der KÖB Hechtsheim vorstellte.

Nach einem Einstieg mit einem Zitat von Immanuel Kant und zusammen mit Briefen, die Sophie Scholl damals an ihre Liebsten geschrieben hat, schaffte sie es den, etwas mehr als 30 älteren und bis auf zwei Herren ausschließlich weiblichen Gästen eine umfassende und bewegende Einsicht in den Charakter und die Entwicklung der jungen Widerstandskämpferin zu vermitteln. Hauptsächlich legt sie in ihrem Buch den Fokus darauf, Sophie Scholls Kindheit, ihren engsten Kreis sowie ihre Zeit als Studentin und wichtigen Teil der Widerstandsbewegung der „Weißen Rose“ zu beleuchten.

Ein Gemälde von Sophie Scholl von Simone Frieling. Foto: Sophie Ober

Auch für Leute, denen der Name Sophie Scholl schon ein Begriff war, waren viele neue und spannende Informationen dabei. Obwohl die Tische mit allem, was das Herz zum Frühstücken begehrt, bestückt waren, waren alle Gäste so gebannt, dass sich kaum jemand während der Lesung auf seinem Stuhl rührte. Zum Glück war vorher Zeit, um sich zu stärken, sich zu unterhalten und die Gedanken schon mal anzukurbeln. Dies wurde nach einem freundlichen „Guten Morgen und viel Spaß bei der Lesung“ durch Pfarrer Tobias Geeb und einer sehr netten Begrüßung durch Martina Scholz, einer der Organisatorinnen des Literaturfrühstücks, gründlich genutzt. Bernadette Bubach-Dörr, die sonst immer für die Begrüßung und die Organisation der Autoren zuständig ist, konnte aus gesundheitlichen Gründen diesmal leider nicht anwesend sein.

An der Gesprächsrunde nach der Lesung war zu erkennen, dass viele der Besucher einige Gedanken oder eigene Erfahrungen aus der Kindheit hatten, die sie gerne mit der Runde teilen wollten.

Somit ergab sich ein vielseitiges und offenes Gespräch um Sophie Scholl, ihre sie sehr unterstützende Familie und die NS-Zeit im Allgemeinen. Auch wurden Parallelen zu dem jetzigen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gezogen. Für besonderes Nachdenken sorgte der in den Raum geworfene letzte Satz von Sophies Bruder Hans Scholl im Gerichtssaal: „Heute hängt ihr uns und morgen werdet ihr es sein!“

Zum Schluss bekam Autorin und Malerin Simone Frieling noch einen Blumenstrauß überreicht und signierte nach einem gelungenen Start in den Tag die gekauften Bücher der Gäste.

 

Autor: red/Sophie Ober

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