Der ehemalige SWR-Musikredakteur Werner Köhler erzählte die Geschichten zu den Songs. Foto: kga

FINTHEN – Mehr als zwei Stunden sitzt Werner Köhler im Altarraum der evangelischen Kirche in Finthen hinter seiner Musikanlage und erzählt. Geschichten hinter den Songs, Storys und Anekdoten, die er während der langen Jahre als SWR-Musikredakteur in Gesprächen mit nationalen und internationalen Musikern mitgenommen hat – und die er in seinem Bühnenprogramm „Werner Köhlers wunderbare Welt der Musik“ mit seinem Publikum teilt. „Es sind Geschichten von großartigen Musikern, von unvergesslichen Songs, von Melodien und Texten, die in uns Gefühle und Erinnerungen wecken, ja manchmal sogar Teil unseres Lebens geworden sind“, sagt er.

Christine Weil, Vorsitzende des Fördervereins der Kirchengemeinde, bedankte sich für den Besuch, und erklärte, der Eintritt sei frei, jedoch werde um Spenden gebeten. Für den Kinderchor, dem der Förderverein 1000 Euro für die Produktion eines Musicals versprochen habe, bat Weil um Mithilfe.

„Witziges, Trauriges, Spannendes kann passieren, bis ein Lied das Licht der Welt erblickt“, startete Köhler und spielte „Money for nothing“ der Dire Straits an. Zu verdanken hatte die Band diesen Hit einem Gespräch zweier Elektrofachleute, dem Mark Knopfler gelauscht hatte. Sie ärgerten sich darüber, dass Menschen mit Musik, also mit nichts, Geld verdienten. Das Gespräch wurde notiert und vertont und wurde so zum Erfolg. Köhler gab viele Geschichten zum Besten, das Publikum lauschte fasziniert, ab und zu wurden Musikbeiträge auch kommentiert. Köhler erzählte von Carlos Santana, von Jethro Tull und davon, wie Lynard Skynard dank eines fiesen Sportlehrers (Leonard Skinner) zu ihrem Namen kamen. Natürlich erwähnte Köhler auch Elvis Presley und die Beatles. Ohne den Verkäufer im Hardware Store von Tupelo hätte es wohl nie einen King of Rock gegeben. „Und wie wäre dann die Musikgeschichte weitergegangen?“, fragte sich Köhler. Elvis‘ Mutter habe dem Sohn zum zehnten Geburtstag ein Fahrrad kaufen wollen, im Laden aber bestand das Kind auf ein Gewehr. Der Verkäufer habe die Situation gerettet und dem Jungen eine Gitarre in die Hand gedrückt.  Ähnlichkeiten von Jimi Hendrix und Georg Friedrich Händel ließ Köhler hören und spielte einen letzten Beatles-Song an. John Lennon hatte die Takte der  Mondscheinsonate neu sortiert, daraus entstand das von drei Beatles neunstimmig gesungene „Because“.

Musik sei verbindend  und wirke Frieden stiftend, sagte der Referent und startete zuletzt Billy Joels „Leningrad“.  Köhler war sich sicher: „Ohne Musik wäre ich ein ganz anderer Mensch.“

 

Autor: kga

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