Die Erinnerungen an den jüngsten Wintereinzug schmelzen in den Rheinauen dahin. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM/BINGEN – Die Rheinauenlandschaft hat einen einmaligen Charakter. Deren Naherholungswert, den jeder auf den Pfaden im langsamen oder schnelleren Schritt wahlweise auf dem Rad testen kann, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bemerkbar machen. Die Natur wirkt auf den derzeit verschlafenen und kontrastarmen Wegen am Rhein zwischen Budenheim und Bingen wie unerschöpflicher Born der Entspannung. In Bingen trifft der Spaziergänger auf dem Weg auf einen Ort, der ihm unter die Arme greift, sofern er mehr von der zauberhaften Landschaft und dem Vogelparadies erfahren will: das NABU Zentrum Rheinauen.

Im Januar 2022 hat es neue Räumlichkeiten bezogen und den bisherigen Standort in Bingen-Gaulsheim aufgegeben. Dieser befand sich nämlich in einem Überschwemmungsgebiet. „2013 gab es beispielsweise das Sommerhochwasser und über Wochen mussten wir alle Veranstaltungen absagen“, erzählt Diplom-Biologe Michael Markowski, der als Naturschutzreferent beim NABU Zentrum arbeitet. Die missliche Lage habe den Ausschlag gegeben, nach einer zukunftsträchtigen Lösung zu suchen. Der Umzug wurde zur Notwendigkeit. Zumal man inzwischen mehrere Standorte hatte: ein ausgelagertes Büro und die Werkzeuge in einer Garage in Dromersheim.

Michael Markowski vom Team des NABU Zentrums Rheinauen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Jetzt ist geht es dem NABU Zentrum an der Mainzer Straße 302 in Bingen – zwar etwas weiter von den Rheinauen entfernt als der alte Schulpavillon – deutlich besser. Der Pavillon in Holzbauweise und das geräumige Gelände sind ein großer Schritt, um es als ein Mitmachzentrum zu profilieren.

Der alte Schulpavillon, der über 30 Jahre einen guten Dienst geleistet hat, wird abgerissen, fügt der Biologe hinzu. Am neuen Standort sollen reguläre Öffnungszeiten (dienstags bis freitags, 9-16 Uhr, sonntags, 14-17 Uhr) und ein personell besetzter Info-Punkt die Besucher empfangen und informieren. Interesse wecken dürften dort wechselnde Ausstellungen. Aktuell läuft eine Schau über den Lebensraum Rhein und den Rheinauenservice. Wichtige Fördergeber bei Projekten des Rheinauen NABU Zentrums wie dem Rheinauenservice sind der Landkreis Mainz-Bingen sowie die Kommunen Bingen, Ingelheim und Budenheim.

Derzeit können sich Vorschulkinder und Grundschüler für die „Salamanderwochen“ (11. April bis 1. Mai) anmelden. Die Veranstaltung „Schmetterlingstage“ sei indes ausgebucht, so Markowski.

„Wir versuchen den Info-Punkt und das Café ,AuenBlick‘ mit Freiwilligen zu besetzen.“ Das ist gut, denn bereits jetzt, im noch jungen Jahr und trotz einer Wetterlage, die nicht gerade zu Spaziergängen verleitet, „kommen am Wochenende Leute vorbei“, weiß er zu berichten. Das NABU Zentrum kann jedenfalls viele Impulse auch für individuelle Natur-Entdeckungstouren liefern. Den leckeren Kaffee mit Kuchen gibt es jeden Sonntagnachmittag dazu.

Weitere Infos unter: www.NABU-Rheinauen.de

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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