Der Ortsbeirat wünscht sich unter anderem die Verlängerung der Busspur bis zur Ampel. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

EBERSHEIM – Kaum ist das neue Jahr da, sind die Bagger abgezogen und schon liegt Arbeit an: In seiner ersten Sitzung 2023 widmete sich der Ortsbeirat von Ebersheim der Kreuzung Rheinhessenstraße und Töngesstraße. Unlängst im Auftrag der Landesbehörde fertiggestellt, überzeugte sie die Mehrheit der Ortsbeiratsmitglieder – wie die Zustimmung zu einem Antrag der FDP belegte – nicht mit einem verbesserten Verkehrsfluss. Aus Sicht der Liberalen verursacht die umgebaute Kreuzung sogar das Gegenteil, wie Dieter Jung ausführte: „Durch die sehr kurze doppelspurige Strecke nach der Ampel kommt es häufig zu gefährlichen Einfädelsituationen und damit verbundenen Bremsmanövern, sodass nicht mehr Fahrzeuge bei Grün über die Ampel kommen.“ Jung verwies auf seine eigene Beinah-Unfall-Erfahrung. Da die Autofahrer aus Ebersheim in die Stadt auf der Töngesstraße vor der Ampel immer beide Spuren besetzen, hätten die Rechtsabbieger Richtung Harxheim ebenfalls keine Chance und müssten in der rechten Schlange auf ihren Abbiegevorgang bis unmittelbar vor der Kreuzung warten, erläuterte er. Die Unzufriedenheit mit den Fahr- und Abbiegerspuren bewog nicht allein die FDP zur Antragsformulierung.

Vielmehr auch Johannes Blüm (parteilos) zur Formulierung von Ergänzungsanträgen, die im Gesamtpaket angenommen wurden. Nach Blüms Vorstellung soll die linke Fahrspur der Abbiegespur aus Ebersheim kommend erhalten bleiben, der rechte Fahrstreifen dagegen als Abbiegefahrstreifen entfallen und als Busspur bis zur Ampel verlängert werden. Den Busfahrstreifen, der aktuell an der Haltestelle endet, sollen auch die Rechtsabbieger in Richtung Harxheim nutzen dürfen. Blüm berief sich dabei auf eine Stellungnahme des ADAC. Er schlug des Weiteren von, die Einfädelspur auf der Rheinhessenstraße in Richtung Stadt in eine Geradeausspur aus der Stadt in Richtung Harxheim umzuwandeln.

Blüms übrige Vorschläge: die Bordsteine auf den Haltestellen für Radfahrer und Fußgänger abzuflachen und die Ampelschaltung für beide Nutzergruppen zu synchronisieren, seien schon in der Verwaltung angekommen, da die Angelegenheit in einer früheren Einwohnerfragestunde angesprochen worden sei, informierte Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU).

Letztendlich stimmte die Mehrheit den Vorschlägen zu, nachdem die CDU-Fraktion die Umwandlung des Ganzen in einen Prüfantrag zur Bedingung ihrer Zustimmung gemacht hatte. „Das ist ein guter Beitrag zur Verbesserung der Situation“, sagte Jürgen Born (Grüne). „Da es ein Prüfantrag ist, akzeptiere ich das“, fügte Hubert Heimann (SPD) an. „Weil ich denke, dass der Landesbetrieb Mobilität das Projekt in den nächsten Jahren nicht mehr anfassen wird.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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