Baudezernentin Marianne Grosse informiert sich in Budenheim über den Stand der Sanierungsarbeiten der Jupitersäule. Ulrich Schulz erläutert das Vorgehen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

BUDENHEIM – Noch fehlt sie in der Stadt und auch der Zeitpunkt für ihre Rückkehr ist nicht bekannt. Aber im Budenheimer Steinmetzbetrieb Sauer wird derzeit eifrig und aufwendig an der Restaurierung der neun Meter hohen Kopie der Jupitersäule gewerkelt. Vor Kurzem hat sich Mainzer Dezernentin Marianne Grosse (SPD) vor Ort vom eindrucksvollen Fortschritt der Arbeit an einem der Mainzer Wahrzeichen überzeugt.

„Die Jupitersäule ist eine Nachbildung und bei den Bürgern sehr beliebt, zudem hat sie vor dem Landtag einen prägnanten Standplatz“, so Grosse. Dorthin soll sie nach der Restaurierung in Budenheim wieder zurückkehren. „Ich finde, der bisherige Standort hat sich bewährt.“ Die Säule mit knapp 30 Reliefs römischer und keltischer Gottheiten, „die eine sehr gut gemachte Kopie des Originals ist, das im Landesmuseum aufbewahrt wird“, habe einen großen historischen Wert für die Stadt, sagte die Dezernentin. Das ursprüngliche Monument wurde vermutlich aus Anlass der Errettung Kaiser Neros aus einer Verschwörung errichtet, informiert die Stadt. Die Erbauung muss daher in den Jahren zwischen 59 und 67 nach Christus erfolgt sein.

Die Kopie wurde Anfang 1930-er Jahre angefertigt. Bei der Prüfung in 2015 empfahl der Statiker die Abtragung. „Die Rostsprengungen haben die Säule instabil gemacht“, so Ulrich Schulz von der ausführenden Firma. Nun müsse nach Möglichkeit so viel Eisen aus dem Artefakt herausgenommen werden. „Dafür können wir sie nicht ganz auseinandernehmen.“ Steinbildhauermeister Hilmar Müller von der Steinmetzfirma setzt in bisweilen filigraner Anstrengung das vom Institut für Steinsanierung erarbeitete Sanierungskonzept um. Gleichzeitig werden im Testverfahren geeignete Lasuren auf das Bauwerk aus Kalksteinsplit und Weißzement aufgetragen, die die Strahlkraft des Materials hervorheben. Wie Grosse mitteilte, kostet die Renovierung 130.000 Euro.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - Die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Ingelheim, VG Heidesheim, Budenheim, Rheinhessen, in Mombach, Ebersheim, Hechtsheim.