Emil und ich vor dem Kastanienbaum. Fotos: Sophie Ober

LAUBENHEIM – Jeder hat einen Ort, an dem er sich zu Hause fühlt, ein Fleckchen Erde, das er besonders gut kennt. Bei mir ist es der Ort, an dem ich aufgewachsen und geboren bin und nun schon mehr als 19 Jahre lebe: Laubenheim.

Dennoch wird es viele erstaunen, dass man auch nach 19 Jahren immer noch neue Ecken und versteckte Orte kennenlernt, auch wenn man eigentlich glauben würde, dass man mit der Zeit und nach Dutzenden Spaziergängen so gut wie alles schon gesehen hat.

Dass es eben nicht so ist, hat mich unter anderem mein Hund Emil gelehrt, als er Teil meiner Familie wurde und mich mit seiner neugierigen Art angesteckt hat.

Die Bank am Anglersee

Ganz ungestüm bahnt er sich sämtliche Wege durch jedes Gebüsch oder jede Gasse, ganz der Nase nach. Und da ich schließlich an der anderen Seite der Leine hänge, bleibt mir nie etwas anderes übrig, als ihm zu folgen. Nach und nach stößt man somit also, ob man will oder nicht, auf nicht besonders auffällige, gar etwas versteckte Orte.

Sei es eine kleine Bank, umgeben von nichts als Gebüsch und Wasser an dem Anglersee, der am nächsten am Polder liegt, die man nur auf einem Weg erreicht. Und zwar, wenn man aus Richtung Reiterhof Riffel durch den Waldweg über die große Wiese kommt, dann zu dem schmalen Feldweg zwischen den beiden Anglerseen läuft und dort direkt links ins Gebüsch auf einen kleinen Trampelpfad abbiegt.

Oder aber der riesige Kastanienbaum, den man schon von Weitem sieht, wenn man den Kretzerweg entlang und dem asphaltierten Weg immer weiter an der Obstplantage vorbei in Richtung Felder folgt.

Emil vor dem Anglersee

Schon als kleines Kind bin ich mit meiner Mama regelmäßig jedes Jahr im Herbst dort entlanggelaufen, weil man da einfach die besten und größten Kastanien sammeln kann. Ein Spaß für jedes Kind!

Zusätzlich kann man von dort aus auch, wie ebenfalls am Polder, sehr schön zu einer anderen Jahreszeit, im Frühjahr, die Störche beobachten, die auf den Strommasten nisten und ihre Jungen füttern.

Ich bin generell der Meinung, dass man jeder Jahreszeit etwas Gutes abgewinnen kann, wenn man nur weiß, wo man sie am schönsten miterleben und genießen kann. Wer Laubenheim genauso unsicher macht wie Emil und ich lernt ganz schnell sehr viele schöne Möglichkeiten kennen.

Der Kastanienbaum

 

Autor: red/Sophie Ober

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