Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch (SPD) überreicht im Hof des Interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrums Oberstadt“ (IBBO) eine Spende in Höhe von 10.000 Euro an den Vorstand der „Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt“. Foto: Claudia Röhrich

OBERSTADT – Schülern und Berufsschülern mit Fluchterfahrung kommen Mittel aus der Auflösung einer Stiftung der Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen zugute. Im Atrium des „Interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrums Oberstadt“ (IBBO) übergab Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch (SPD) eine Spende in Höhe von 10.000 Euro an den Vorstand der „Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt e.V.“ (ÖFO), Sercan Öztürk und Prof. Dr. Franz Hamburger, für das Projekt IBBO-Schwerpunkt Jugendberufshilfe.

2015 haben sich Mitglieder aus fünf Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen in Mainz zur „Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt e.V.“ zusammengetan, um nachhaltige Integrationshilfe zu leisten. Seit mehreren Jahren organisieren Mitarbeiter im IBBO Bildungsbegleitung für Schüler und Berufsschüler mit Fluchterfahrung, aus der Stadt oder aus der Region. Ehrenamtliche Helfer und Honorarkräfte leisten die Bildungsbegleitung, letztere erhalten 15 Euro pro Stunde. Unter den Bildungsbegleiter sind viele, die einmal diese Unterstützung im IBBO erhalten haben und ihre Verbundenheit in der Unterstützung neu Ankommender zeigen. Ihnen ist es wichtig die Integration in verschiedenen Tempi, je nach Menschschlag durchzuführen.

Die Bildungsbegleitung wird nur aus Spenden von Personen und Stiftungen finanziert; lediglich die Stadt Mainz gibt einen Beitrag aus Mitteln hinzu, die sie im Rahmen des Programms „Aufholen nach Corona“ aus einem Bundesprogramm erhält.

Vor allem auch bedürfen Zuwanderer den sozialen Austausch mit der Allgemeinheit, neben der Versorgung und dem Spracherwerb, um Teil der Gesellschaft werden zu können. Einblicke in Kultur und Werte sind nur so denkbar. Hierzu gehört unter anderem auch die Einweisung auf die Anforderungen in Schule und Beruf. In Fragen der Erziehung, benötigen Eltern Beihilfe, damit ihre Kinder sich günstig im Bildungssystem bewegen können. Eine generelle Herausforderung ist zudem die Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen sowie Qualifikationen. Den Zugewanderten sind die Regeln des Zugangs zum Arbeitsmarkt fremd, das vertraut Werden mit ihnen ist eine vornehmliche Aufgabe, die nicht einfach allein zu meistern ist.

Markus Allendorf von der Geschäftsleitung der Bauunternehmung Karl Gemünden GmbH & Co. KG war begeistert von der Arbeit mit den Zuwanderern im IBBO, wo Bildung großgeschrieben wird. Bei Gemünden würde auch der Mangel an Auszubildenden erkennbar sein, der sich seit einigen Jahren spürbar bemerkbar macht. So könnte man sich an diesem Pool, bei IBBO, an motivierten Jugendlichen bedienen.

 

Autor: Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.