Laubenheim nimmt Geflüchtete in der Riedhalle auf.

LAUBENHEIM – 2000 Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, sollen gegenwärtig in Mainz leben. „Etwa 1000 werden von der Stadt Mainz betreut“, berichtete Mainzer OB Michael Ebling (SPD) bei der Vorstellung der frisch eingerichteten Notunterkunft in der Laubenheimer Riedhalle. „Nach wie vor kommen Menschen aus der Ukraine in Mainz an“, fügte er hinzu. Pro Woche erreichen zwischen 15 und 20 Geflüchtete die Stadt. Um ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten, hat die Verwaltung gemeinsam mit der Feuerwehr, dem Katastrophenschutz und den Maltesern in der Sporthalle am Ried eine Art Wohnkleinsiedlung aufgebaut.

Mitten im Gebäude, das einen zusätzlichen Schutz bieten soll, haben die Helfer knapp mehrere Dutzend Abteile aufgestellt, die ein Einzelzimmer nachahmen und mit je zwei Doppelstockbetten, einem Tisch mit Stühlen, einem Schrank und einer Steckdose ausgestattet sind. In einem weiteren Teil der Sportstätte befindet sich ein Spielbereich für die kleinen Gäste. Die Unterkunft bietet Platz für insgesamt knapp 170 Menschen.

Die Kabinen bieten Platz für vier Personen.

Die Ankömmlinge sollen ab 22. August die Unterkunft als ein vorübergehendes Zuhause für jeweils maximal ein paar Wochen nutzen, erläuterte Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch (SPD). Die Bauelemente habe die Stadt angeschafft, sodass sie künftig bei Bedarf vom Katastrophenschutz bei unterschiedlichen Einsätzen genutzt werden können. Die an Ort und Stelle vorhandenen Elektro- und Sanitäranlagen seien zudem durch die Gebäudewirtschaft Mainz erweitert worden.

Wie der Leiter des Migrationsbüros Rheinland-Pfalz der Malteserwerke, Behrouz Asadi, mitteilte, werden die Mitarbeiter der Hilfsorganisation die Betreuung der Menschen in der Unterkunft rund um die Uhr gewährleisten. „Es gibt einen Notdienst und die medizinische Versorgung werden wir gemeinsam mit dem Gesundheitsamt sichern.“

Bei der Vorstellung der Unterkunft sprach Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (r.) von der der Solidarität der Laubenheimer mit den Menschen aus der Ukraine. Michael Ebling und Dr. Eckart Lensch (v.l.) hörten zu. Fotos: Gregor Starosczyk-Gerlach

Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD) sicherte die Solidarität der Laubenheimer mit den Geflüchteten zu. Der Lokalpolitiker bat aber die Stadt um die Unterstützung für die Vereine, die auf die Nutzung der Halle verzichten. Das werde die Stadt unter anderem durch den Ankauf zweier mobiler Einfeld-Sporthallen für insgesamt rund zwei Millionen Euro tun, teilte Ebling mit.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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