Das Trio mit Gabriela Kaufmann (Klarinette, Bassklarinette), Nina Hacker (Kontrabass) und Almut Schwab (Akkordeon, Flöten, Hackbrett) spannte einen Bogen von Lebensfreude bis hin zu sehnsüchtiger Wehmut mit seiner Klezmermusik. Foto: Claudia Röhrich

DRAIS – Das Frauentrio „Klezmers Techter“ trat mit seinem Programm „Ava Olam“ in der katholischen Kirche Maria Königin in Drais auf. Es war ein Benefizkonzert für das Caritas-Altenzentrum. Einen schwungvollen und facettenreichen Abend voller Klezmermusik präsentierte der Verein zur Förderung des kirchlichen Lebens „Maria & Franz“. Auf der Bühne gab sich die bekannte Frauenmusikgruppe mit dem aktuellen Programm „Ava Olam“, „das Geheimnis des Klangs“, die Ehre. Ava: bedeutet im persischen Klang und Olam heißt im hebräischen Geheimnis.

Seit Gründung 1994 hat sich das Trio in die Herzen des Publikums gespielt. Mehrere CD-Aufnahmen, die sie auch in der Pause verkauften, unter anderem ein Preis beim Internationalen Ensemblewettbewerb in Frankreich, sprechen für sich. Auf das Trio mit Gabriela Kaufmann (Klarinette, Bassklarinette), Almut Schwab (Akkordeon, Flöten, Hackbrett) und Nina Hacker (Kontrabass) konnte das zahlreiche Draiser Publikum am zweistündigen Konzertabend gespannt sein.

Mit „Ava Olam“ präsentierten Klezmers Techter ein Mosaik aus traditionellen Melodien und Eigenkompositionen. Dabei spannen die Musikerinnen einen Bogen von Lebensfreude bis hin zu sehnsüchtiger Wehmut. Mittels musikalischer Power, virtuosem Spiel und Einfallsreichtum schafft das Trio ein temperamentvolles und stimmiges Ganzes: Die Musik von Klezmers Techter wirkt wie eine ständige Aufforderung, das Leben trotz aller Hindernisse zu lieben und zu feiern.

Ein Solo von Almut Schwab an der Flöte, eine wunderbare Improvisation der Klezmermusik war zu hören. Foto: Claudia Röhrich

Gudrun Drehsen-Sohn vom Förderverein hieß alle vor Konzertbeginn, die Musiker sowie die Besucher, herzlich willkommen. „Vor drei Jahren war das Trio das letzte Mal in Maria Königin, bevor wegen Covid eine lange Pause eingelegt werden musste.“ Melancholisch begann der erste Satz mit der Bassklarinette vom ersten Stück, die getrübte Stimmung verflog dann sofort und ging mit einem virtuosen Fingerspiel am Akkordeon in pure Lebensfreude über. Almut Schwab ist zugleich die Sprecherin des Trios und erklärte dem Publikum kurz die Entstehungsgeschichte der Klezmermusik. Auch warf sie zwischen den einzelnen Stücken immer wieder kleine Anekdoten zum Aufheitern ein. Kaufmann und Schwab tauschten in den verschiedenen Musikstücken im fliegenden Wechsel ihre Instrumente. So kamen die Zuhörer auch in den Genuss des Hackbrettspiels (Cimbalom). Das Hackbrett ist in Osteuropa weit verbreitet.

Die beiden Musikerinnen wechselten sich ab mit ihren erstklassigen Soloparts. Beifallsstürme und Standing Ovations gab es für die Drei nach jedem Stück. So war es nicht verwunderlich, dass die Besucher noch eine Zugabe einforderten. Auch gab es eine CD mit Klezmermusik zu gewinnen: Die gefragte Antwort, ein Lied, war von einer Dame schnell erraten. Ein Tango mit Klarinette, Akkordeon und Bass heizte die Stimmung in der Kirche noch auf, bis alle Aufmerksamkeit von den Besuchern abverlangt wurde beim Mitsingen von Melodie und Text. Das Trio präsentierte modern interpretierte jiddische Klezmermusik, gemischt mit argentinischem Tango, spanischen Milongas und italienischen Canzoni.

Almut Schwab erinnerte noch schnell bei Konzertende die Besucher, kräftig für die gute Sache am Ausgang zu spenden. Während Drehsen-Sohn als Geschenk drei Beutel Tee an das Trio überreichte.

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