Der TV 1872 Finthen feierte sein 150-Jähriges in der Radsporthalle und ehrte dabei zahlreiche Mitglieder. Foto: red

FINTHEN – Der Beginn der akademischen Feier zum 150-jährigen Bestehen des TV 1872 Finthen war kein Feuerwerk, eher ein Sternenzauber! Musikstücke passend zum Anlass: Ein festliches Bourrée von Händel als Auftakt vor der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Jürgen Schättler. Dank galt der ersten Vorsitzenden des Radsportvereins, Alice Pietschmann, denn dem TV wurde die Radsporthalle, die recht ansprechend durch den TV dekoriert war, zur Verfügung gestellt. Eine weitere musikalische Darbietung folgte.
Jürgen Schättler begrüßte und moderierte und bewahrte die Ruhe, wenn erwartete Redner nicht anwesend waren. Die Reihenfolge wurde geändert und somit begann Ortsvorsteher Manfred Mahle, der auch 2. Vorsitzender im Stadtsportverband ist, und ein Geschenk für den Verein mitgebracht hatte, mit der Geschichte des Turnvereins.

Dass ein Turnverein Höhen und Tiefen durchlebt, gehört dazu, dass sich Vereinsmitglieder, die einfach nur Sport machen wollen, plötzlich politisch engagieren müssen, um den Freiheitsgedanken weiterzutragen, egal in welchem Jahrhundert, wurde vom Ortsvorsteher so vorgetragen, dass sich dieser historische Abriss höchst interessant anhörte. Oberbürgermeister Michael Ebling überreichte Geschenke, die er in gewohnt entspannter, humorvoller Art aushändigte. Natürlich blieb das Lob für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht aus, denn ohne Ehrenamt gibt es keinen Verein, ohne Verein gibt es keine Gesellschaft. 
In diesem Tenor auch die Rede des Vereinsring-Vorsitzenden Jürgen Hinkel: Eine Gemeinschaft, die so viele Jahre funktioniert, darf sich nicht auflösen, der Nachwuchs muss gefördert werden. Ein Verein ist Heimat für Alte und Neubürger, Vereine sind die tragenden Säulen unserer Gesellschaft, so Hinkel.

Nach dem anhaltenden Applaus war allen Anwesenden klar: diese Apelle sind für die Aktiven die Aufforderung zum Weitermachen. Und man glaubt es kaum, denn mit den Worten: „Weitermachen, dran bleiben!“ schloss der Präsident vom Sportbund Rheinhessen Klaus Kuhn seine Rede, bevor er die Ehrungen vornahm. Weitere Ehrungen und Urkunden wurden von der Vizepräsidentin Jugend des Leichtathletik-Verbandes Rheinhessen Cordula Jendras überreicht, nicht ohne die Leichtathletik-Sportfeste des TV 1872 positiv zu erwähnen.

Der Vizepräsident des Rheinhessischen Turnerbundes, Klaus Zachmann, war entschuldigt und wurde vom Geschäftsführer des TV 1872, Uwe Zamponi, vertreten, um die Urkunden und Ehrennadeln auszuhändigen. Weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und langjährige Übungsleitertätigkeit sind zur nächsten Jahresabschlussfeier geplant.
Bei allen Reden und Grußworten war klar zu hören, dass dem TV, um den Ansprüchen gerecht zu werden, eine entsprechende Sporthalle fehlt. Eine neue Halle ist kein Wunsch der Sporttreibenden Vereine in Finthen, sondern dringend erforderlich und eine große Herausforderung für die Politiker in Mainz.

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