Die Bezirksdienststelle der Polizei hat ihren Standort im Gebäude der Ortsverwaltung in der Hauptstraße. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

MOMBACH – Die Corona-Pandemie hat in der Kriminalstatistik für den Stadtteil Spuren hinterlassen. Die Zahl der angezeigten Fälle ist insgesamt gesunken, einen spürbaren Anstieg gibt es jedoch bei Betrügereien, auch im Internet, und bei Sachbeschädigungen und Vandalismus. 

Dies berichtete Polizeihauptkommissar Jörg Kreußer dem Mombacher Ortsbeirat. Er betreut gemeinsam mit seiner Kollegin Daniela Hub die Bezirksdienststelle der Polizei in der Hauptstraße. „Generell steht Mombach sehr gut da“, betonte er. 

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 920 Anzeigen;  im ersten Corona-Jahr 2020 waren es sogar nur 870. Zum Vergleich: 2019, im Jahr vor der Pandemie, zählte die Kriminalstatistik 987 Fälle. 

Kreußer hält die Pandemie für den Hauptgrund, warum die Straftaten insgesamt gesunken sind. „Die Gaststätten waren geschlossen, der Alkoholausschank eingeschränkt, und es gab die Kontaktdatenerfassung“, zählte Kreußer auf. Letzteres habe sicherlich einige davon abgehalten, in Lokalen auffällig zu werden. 

Zu dieser Einschätzung passt auch der Blick in die Details der Kriminalstatistik. So sind beispielsweise Wohnungseinbrüche stark gesunken, auf nur sieben Fälle 2021, „weil die Menschen fasst immer daheim waren“, so Kreußer. Auch normale Diebstähle gab es weniger. Allerdings ist die Zahl der Diebstählen von Baustellen oder Firmengeländen spürbar gestiegen. 

Eine Serie von Autoeinbrüchen hat die Fallzahlen von 35 im Jahr 2020 auf 55 im Jahr 2021 ansteigen lassen. „Die Autos waren meist nicht verschlossen“, so Kreußer. 

Angestiegen ist zudem die Zahl der  Computerbetrugsdelikte. Hier verzeichnet die Statistik 202 Fälle, 2020 waren es 184. Beim Warenbetrug, bei Unterschlagungen und Betrug allgemein gab es  diesen Aufwärtstrend zu beobachten. Allerdings war Computerbetrug auch schon vor der Pandemie ein wichtiges Thema, mit 234 Fällen 2019. Kreußer rät, bei ungewöhnlichen Anrufen sofort aufzulegen. „Wenn Sie zurückrufen, kann es sehr teuer werden, und wenn sie sich in ein Gespräch verwickeln lassen, verlieren Sie“, warnt der Polizeibeamte vor den Tricks der Anfrufbetrüger.

Ein Plus zeigt die Statistik 2021 im Vergleich zu 2020 auch bei Rohheitsdelikten wie Körperverletzungen (insgesant 126 Fälle), einfachen Körperverletzungen (89) und Raub (6), allerdings bleiben die Fallzahlen fast durchweg unter denen vor der Pandemie. 2019 wurden beispielsweise noch 136 Körperverletzungen gezählt.

Eine Serie von Sachbeschädigungen über mehrere Wochen, für die die Polizei einen Täter verantwortlich macht, ließ die Statistik in diesem Bereich auf 105 Fälle hochschnellen, im Jahr zuvor waren es 80. Dieser Täter beschädigte und zerkratzte unter anderem in großer Zahl Autos. 

Das Büro von Kreußer und Hub ist Anlaufstelle für die Mombacher Bevölkerung, etwa wenn sie Anzeige erstatten wollen. „Die Polizei vor Ort brauchen wir unbedingt und auch weiterhin“, betonte Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD). Allerdings sind die beiden Beamten dort nicht immer anzutreffen, denn sie sind laut Kreußer auch für Vernehmungsersuchen und Durchsuchungsbeschlüsse verantwortlich oder auf Fußstreife im Stadtteil unterwegs. „Außerdem sind wir auch stark eingebunden in Einsätze in Mainz, wie etwa Demos“, erläuterte er.

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