Das ehemalige Bettenhaus wird bewohnbar gemacht. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

ZAHLBACH – Das Wohnquartier Hildegardis nimmt Formen an, die ersten 60 Wohnungen sind bezogen. Jeden Tag kommt ein bisschen mehr Leben in das Quartier, das mit dem Slogan „Stadtoase“ für sich wirbt. Einen Blick auf den Fortschritt warfen zuletzt Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und der Ortsvorsteher der Oberstadt, Daniel Köbler (Grüne).

Auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses St. Hildegard in Zahlbach, das 2017 die letzten Patienten entließ, entsteht ein Wohnquartier mit 442 Wohnungen. Das Gesamtensemble vereine Neues mit Altem, erläuterte Tim Gemünden von J. Molitor Immobilien das architektonische Zusammenspiel. Markantes Element sei das ehemalige Bettenhaus mit seiner wellenförmigen Fassade. Das Außengelände sei für hohe Aufenthaltsqualität präpariert: Neue Bäume wurden gepflanzt, die bestehenden Bäume haben die Bauphase überstanden, die Fläche wurde für die Kaltluftschneise optimiert. Eine dreigruppige Kita und ein Hort kommen hinzu.

Der Wohnungsmix umfasst Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. „Die Ausstattung ist hinsichtlich der Modernität hoch“, so der Diplom-Ingenieur: Eiche-Echtholzparkett, dreifach verglaste Fenster. „Bei eigenfinanzierten Wohnungen kommen Einbauküchen hinzu.“ Im Neubau steht eine Fußbodenheizung zur Verfügung, im ehemaligen Bettenhaus gar mit einer Kühlfunktion. Durch die Geothermieanlage lassen sich die Zimmer im Sommer und Winter mit geringem Energieaufwand temperieren.“ Die Art der Heizung bleibe daher von Gaspreisen unabhängig. „Im Vergleich mit einer Altbauwohnung in der Stadt sind die Nebenkosten dadurch wesentlich günstiger.“ Im Altbau komme ergänzend Fernwärme zum Einsatz.

Flächendeckend installiert wurden Smart-Home-Lösungen. Die Digitalisierung berührt das Verkehrskonzept: Die Paketzustellung wird zentral gesteuert. Die Zusteller geben die Sendungen an einer Stelle ab, woraufhin das System die Einlieferungsnachricht auf das Handy des Adressaten verschickt. Die Abhol-Box öffnet ebenfalls das Smartphone. Dank der Tiefgarage mit 414 Stellplätzen verschwinden die Autos unter der Erde. „60 Plätze sind für E-Mobilität ausgelegt. „Es geht aber auch mehr.“

OB Ebling hob die sentimentale Erinnerung an die ehemalige Klinik hervor. „Viele Mainzer sind hier zur Welt gekommen.“ Die Stadt sei in den vergangenen fünf Jahren um 6800 Einwohner gewachsen, sagte er. „Das wird vermutlich so weitergehen, weil die Aussichten für den Standort hervorragend sind.“ Daher dürfe man mit der Bereitstellung von Wohnraum keine Sekunde nachlassen. Mit einem Prozent pro Jahr liege Mainz über dem bundesweiten Durchschnitt von 0,7 Prozent. „Wir lassen nicht nach“, versprach Beigeordnete Grosse. Sie dankte dem Vorhabenträger: „Den 25-prozentigen Anteil an sozial geförderten Wohnungen konnten wir ohne rechtlichen Anspruch realisieren.“ „Das Projekt passt gut zu unserem Stadtteil“, betonte Ortsvorsteher Köbler.

Teilen