Die Mauer am Finther Ortseingang ist wahrlich kein Schmuckstück. Nach dem Plan des Vereins „Schöneres Finthen“ soll sie im Juni mit legalen Graffitis verschönert werden. Foto: Ralph Keim

FINTHEN – Ein schöner Anblick ist sie wirklich nicht: Die Rede ist von der entlang der L 419 stehenden Mauer am Finther Ortseingang. Regelmäßig wird sie mit illegalen Graffitis beschmiert und genau so regelmäßig überstreichen Aktive des Vereins „Schöneres Finthen“ diese Schmierereien.

Doch im Sommer könnte dies der Vergangenheit angehören. Denn der Verein „Schöneres Finthen“ plant, die langgestreckte Mauer mit legalen und künstlerisch wertvollen Graffitis gestalten zu lassen.

Der Hintergrund: Vom 9. bis 12. Juni soll in Mainz-Kastel wieder das internationale Graffiti-Festival „Meeting of Styles“ stattfinden. An diesen Tagen greifen rund um den Kasteler Brückenkopf international bekannte Graffitikünstler zu den Spraydosen, um die Betonwände unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke kreativ zu gestalten. Mit einem Unternehmen, das in der Veranstaltung „Meeting of Styles“ eingebunden ist, hat der Verein „Schöneres Finthen“ unter dem Vorsitz von Wolfgang Mägdefessel Kontakt aufgenommen.

Möglich wäre, dass etliche Künstler an den Tagen vor oder nach dem Festival die insgesamt 260 Meter lange und zwischen einem und zwei Metern hohe Mauer am Finther Ortseingang gestalten. Begeistert von dieser Idee ist nicht nur Ortsvorsteher Manfred Mahle. Auch die Finther SPD begrüßt die geplante Aktion, bei der die dröge Mauer verschönert werden soll, unterstreichen die Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins, Yasmine Koch und Marco Geraci. 

Die SPD findet es besonders gut, dass somit legale Kunstwerke von professionellen Graffiti-Künstlern den illegalen Schmierereien keinen Raum mehr bieten. Allerdings kommen die Künstler nicht ohne Bezahlung nach Finthen. Daher bittet der Verein „Schöneres Finthen“ um Spenden. Wie Vorsitzender Mägdefessel mitteilte, seien die Vereine und auch die Finther Geschäftswelt bereits angeschrieben worden. Das Ergebnis sei bislang recht vielversprechend.

Die Graffitis seien allerdings an Vorgaben gebunden: So sollen die Motive das zeigen, was viele mit Finthen in Verbindung bringen, beispielsweise Obst und Gemüse, die Kirche oder auch den Verlauf eines Baches.

Mägdefessel macht darauf aufmerksam, dass der Verein jedes Jahr sehr viel Zeit und Aufwand investiert, um dem Vereinsnamen gerecht zu werden. „Wir pflegen insgesamt rund 8000 Quadratmeter öffentlicher Fläche“, so der Vorsitzende. Der Verein pflanze Blumen und Pflanzen, beispielsweise an Ortseingängen und auf Verkehrsinseln, und habe beispielsweise im vergangenen Jahr zwei neue Bänke aufstellen lassen. Was die Aktiven allerdings mittlerweile wirklich nerve: „Ständig müssen wir die Betonmauer neu anstreichen.“

Wer das Vorhaben finanziell unterstützen will, überweise seine Spende auf das Konto „Schöneres Finthen e.V.“, IBAN DE 28 5509 1200 0085 3606 04 bei der VR-Bank Mainz.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“