Das Pflaster wirft sich an einigen Stellen und ist zur Stolperfalle geworden. Fußgänger und Radfahrer sind dort bereits gestürzt. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

MOMBACH – Gefährliche Stolperfallen durch mangelhaft verlegtes Pflaster, verschmutzte Gehwege, verwahrloste Beete und Baumscheiben sowie beschmiertes und teils beschädigtes Stadtmobiliar:   Der Zustand der in den vergangenen Jahren teuer und aufwendig sanierten Hauptstraße ist aus Sicht des Ortsbeirats Mombach und vieler Mombacher Bürger ein echtes Ärgernis – und die Liste der Kritikpunkte sehr lang.

In einem ausführlichen Antrag fordert das Gremium die zuständigen Dezernate nun auf, schnellstens Abhilfe zu schaffen.

In die Umgestaltung der Straße seien  viele Millionen Euro investiert worden, von denen die Bürger einen großen Teil über wiederkehrende Beiträge finanziert haben. “Es macht daher sprachlos, das diese Straße nun seitens der Stadtverwaltung so stark vernachlässigt wird”, betonte SPD-Fraktionssprecher Horst Böcher bei der Begründung des Antrags seiner Fraktion, der im Gremium einstimmig bei zwei Enthaltungen angenommen wurde.

Der Ortsbeirat war sich einig, dass die gravierenden Baumängel sofort beseitigt werden müssen – ohne auf den Ausgang des Rechtsstreits der Stadt mit dem Bauunternehmen zu warten. “Es ist Gefahr in Verzug,”, warnte Kurt Mehler (Freie Wähler). Das Pflaster rage oft Zentimeter aus dem Boden, und es seien bereits einige Fußgänger und Radfahrer deshalb gestürzt. Alle bisherigen Versuche, die Gefahrenstellen provisorisch zu entschärfen, sind aus Sicht des Gremiums nicht ausreichend.

Die für viele Millionen Euro umgestaltete Hauptstraße macht einen verwahrlosten Eindruck. Der Ortsbeirat moniert gefährliche Baumängel und eine Vernachlässigung der Pflege durch die Stadt. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

Sauer ist der Ortsbeirat auch darüber, dass die Baumscheiben und Beete katstrophal aussehen. Dabei seien die Beetanlagen “der Grund gewesen, warum wir überhaupt den Umbau der Hauptstraße wollten”, betonte Böcher. Die Erstbepflanung sei teils gar nicht angewachsen, teils schon wieder kaputt. Eine Pflege oder Nachbepflanzung seitens der Stadt erfolge offenbar nicht.

Da für die Umgestaltung ein ähnlicher Pflasterbelag wie in der Bahnhofstraße in der Innenstadt verlegt wurde, gibt es auch in der Hauptstraße ein ähnliches Problem mit der Verschmutzung des Pflasters. Der Ortsbeirat vermisst  nicht nur, dass die Hauptstraße regelmäßig gründlich gesäubert wird, sondern fordert auch  Spezialreinigungen des Pflasters ein.   Ortsvorsteher Christina Kanka habe eine intensive Grundreinigung schon im Oktober beim Entsorgungsbetrieb angemahnt – bisher ohne Reaktion.

Schmierereien und Beschädigungen an den neu installierten Sitzbänken müssten ebenfalls beseitigt werden.

Da diese Schäden auch mit dem Nutzungsverhalten zusammenhängt, schlägt das Gremium vor, dass Ordnungsamt und Polizei ihre “Kontrolldichte” erhöhen. Auch “aufsuchende Jugendarbeit” durch Streetworker sei in der Hauptstraße wichtig.

Streitpunkt ist weiterhin die Frage, ob in der Hauptstraße analog zur Boppstraße in der Neustadt Zebrastreifen angelegt werden dürfen – trotz Tempo 20. Die Stadt wollte messen, wie oft die Straße überquert wird. “Da haben wir leider seit Monaten keine Rückmeldung bekommen”, kritisierte Markus Wetter (Grüne).

Horst Böcher plädierte dafür, eine offizielle Eröffnung der Hauptstraße durch Oberbürgermeister Nino Haase und die zuständigen Dezernate einzufordern: “Vielleicht hilft es, wenn sich alle einmal einen persönlichen Eindruck verschaffen”.

Zum Schluss der Diskussion machte Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD) noch einmal deutlich, was das Ziel der Initiative des Ortsbeirats ist: “Wir wollen alle eine  mängelfreie Hauptstraße, die auch gut aussieht.”

 

Autor: red

Teilen