Das Orchester spielte groß auf. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Das diesjährige große Frühjahrskonzert des Musikvereins 1966 Mainz-Marienborn fand in der Kulturhalle statt. Beim ersten Jahreskonzert des neuen Dirigenten Nico Leikam mit dem Blasorchester boten die Musiker ein erstklassiges und universelles Programm dar.

Seit dem 1. September 2022 dirigiert Niko Leikam das Orchester. In jungen Jahren entdeckte er für sich die Trompete. Er spielte in vielen Blasorchestern und spürte dort seine Freude für das Dirigieren. Mit 16 Jahren bekam er seinen ersten Dirigat-Unterricht bei Ernst Östreicher und nahm im selben Jahr noch sein erstes Blasorchester an.

In der gut besuchten Sporthalle begrüßte Jürgen Haug vom Musikverein die zahlreichen Gäste, die Halle war beinahe ausverkauft. Beste Vorbereitung der 30 Musiker, gute Stimmung der Gäste, Sonnenstrahlen, eine gescheite Zusammenstellung der Stücke durch den neuen Dirigenten Nico Leikam sowie ein heiterer Moderator Jürgen Haug sorgten für Kurzweil. .

Mit dem Marsch „Song and Dance“ von Richard L. Saucedo eröffnete der Musikverein sein Frühlingskonzert, das den Musikern bereits zu Beginn volle Konzentration abverlangte. Das in dem Stück eingebundene Alt-Saxofon-Solo wurde von Leon Frohnweiler meisterlich gespielt.

Für das Frühlingskonzert hatte Moderator und Klarinettist Jürgen Haug Heiteres im Gepäck. Foto: Claudia Röhrich

Insgesamt standen die Stücke dieses Jahr nicht unter einem bestimmten thematischen Rahmen, sondern waren eine Auswahl an musikalischen Leckerbissen aus verschiedenen Genres. So schloss an die Eröffnung die zeitgenössischen Blasmusikkomposition „Reflections of this Time“ von Ted Huggens an, die vor allem durch musikalischen Abwechslungsreichtum bestach. Der Japaner Toshio Mashima ließ sich von französischen Chansons bezaubern und zum entzückenden Medley „Paris Montmartre“ inspirieren. Es enthält die bekannten Lieder „Moulin Rouge“ und „La Vie en Rose“. Nach dem musikalischen Spaziergang durch Paris lud das Stück „Benny Goodman Memories“ von Naohiro Iwai die älteren Zuhörer zum Schwelgen ein. Er widmete dem großen Jazzklarinettisten und Big-Band-Leader eine musikalische Hommage mit einem stilgerechten Medley für Blasorchester. Eine Zeitdekade weiter überzeugten die Soli von Saxofon und Trompete in dem Arrangement „Phil Collins live“ von Walter Ratzek. Die vielen von Phil Collins benutzen elektronischen Geräte hatten die Bläser mit viel Fantasie ersetzt.

Nach der Pause setzte der moderne schwungvolle Konzertmarsch „Sympatria“ vom österreichischen zeitgenössischen Thomas Asanger ein. Beim Stück „Pirates of the Caribbean: at World’s End“ von Ted Ricketts kommt es zur finalen Auseinandersetzung, wie Haug ausführlich berichtete. Danach folgten viele bekannte Töne von „Simon and Garfunkel – Medley for Band“. Mit dem Lied „The Sound of Silence“ gelang den beiden Musikern der kommerzielle Durchbruch 1965. „Let me entertain you – A „Robbie Williams Medley“ von Don Campell spielte der Musikverein gefühlvoll und wurde authentisch wiedergegeben. „All the Best“ von Österreicher Otto M. Schwarz ist ein eingängiges, poppiges Blasorchesterwerk. Sehr einfühlsam vorgetragen, wobei das Saxofonsolo tief berührte.

Niels und Leon Frohnweiler wurden von Ramón Sommoza vom Diözesanverband der Bläserchöre im Bistum Mainz für zehnjährige aktive Mitgliedschaft mit Urkunde und bronzener Anstecknadel, Manuela Pemmerl wurde für 25-jährige aktive Mitgliedschaft mit Urkunde und silberner Anstecknadel des Vereins geehrt.

Bei jedem Thema leitete Haug mit einer kleinen Entstehungsgeschichte zum nächsten Stück über, das Leikam dirigierte. Der stürmische Applaus erzwang eine Zugabe: „Wonderful World“ von Louis Armstrong. Das Konzert-Highlight brachte so manchen in der Kulturhalle zum Dahinschmelzen.

Wer Lust hat, bei einer Probe vorbeizuschauen, ist montags ab 19.30 Uhr in der Kulturhalle willkommen. Ein wichtiger Termin für den Verein und seine Gäste ist die „Musik im Garten“ am Sonntag, 16. Juli.

 

Autorin: Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.